Hypo-Ausschuss: Koch verteidigt Ex-Chef Kulterer
Kika-Gründer kritisiert die Verstaatlichung.
WIEN. Zwei Zeugen waren am Mittwoch im Hypo-U-Ausschuss im Parlament geladen. Trotzdem wurde es ein langer Befragungstag, der bis in die späten Abendstunden dauern sollte. Der Kika-Gründer und langjährige Hypo-Aufsichtsratschef Herbert Koch verteidigte bei seinem Auftritt den Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer. „Wenn es um ein Haus mit 30 Etagen geht, ist Kulterer für den Keller und das Parterre verantwortlich, die BayernLB für die nächsten zehn Stockwerke und für die weiteren 20 der österreichische Staat“, meinte Koch. „Die Verstaatlichung war nicht alternativlos. Bayern hätte die Bank nie pleitegehen lassen.“Kulterer habe zwar „natürlich auch Fehler begangen“, aber „die großen Schäden, die Milliarden“hätten andere zu verantworten. Österreich habe sich „über den Tisch ziehen lassen“, sagte Koch. Wenig erhellend war die Befragung von ExHypo-Aufsichtsrat und -Vorstand Siegfried Grigg. Auch er sieht in der Zeit nach der Verstaatlichung den Hauptgrund für das Hypo-Desaster. Grigg meinte, den Organen der früheren Jahre könnten „etwaige Fehlleistungen der letzten sechs Jahre“nicht angelastet werden. Auch Kredite seien von der Hypo „nie einfach so vergeben“worden. In der Causa Vorzugsaktien entschlug sich Grigg. Er wurde im Vorjahr nicht rechtskräftig zu 3,5 Jahren unbedingter Haft verurteilt.