Kleine Zeitung Steiermark

So helfen Sie unseren Bauern

Unsere Leser haben einige Ideen, wie man Solidaritä­t mit unseren Landwirten zeigen kann.

- Gernot Becwar, Herbersdor­f Bernhard Mohr, Tragöß

20 Cent mehr – warum nicht möglich? Die Bevölkerun­g steht sicher hinter den Bauern und weiß deren Arbeit zu schätzen. In vielen Gesprächen fragte ich: „Wärst du bereit, 20 Cent mehr für einen Liter Milch zu bezahlen?“Ich bekam keine einzige negative Antwort. Aber diese 20 Cent müsste der Bauer bekommen. Warum ist das nicht möglich? Wir sind ein Zweiperson­enhaushalt und brauchen durchschni­ttlich zwei Liter Milch pro Woche. Das wären also pro Woche 40 Cent. Das ist jener Betrag, den ich täglich im Kaffeehaus Trinkgeld gebe. kaufen zum Beispiel schon seit Jahren die Milch direkt vom Bauern. Davon profitiere­n beide Seiten. Auf der einen Seite spart sich der Konsument Geld und vermeidet durch die Verwendung von Glasflasch­en eine gewaltige Menge Hausmüll. Der Landwirt profitiert dadurch, dass er den vollen Kaufpreis direkt erhält und nicht nur einen kleinen Teil davon. Eine einfache, aber effektive Methode, die unsere Familie auch in Zukunft so beibehalte­n wird. Jeder Einzelne kann dadurch zu fairen Preisen beitragen.

Wofür wir Geld haben

Im Handel wird derzeit ein Liter Milch um rund 1,20 Euro verkauft. Wir jammern: Milchprodu­kte sind viel zu teuer! Es ist aber selbstvers­tändlich, für unser liebes Katzerl Katzenmilc­h um rund 5 Euro pro Liter zu kaufen. Auch Katzensnac­ks für einen Kilopreis von über 20 Euro sind uns nicht zu teuer. Verglichen mit den Fleischang­eboten, mit denen sich die Handelsket­ten jede Woche unterbiete­n: 3,99 Euro statt 6 Euro für ein Kilo Schweinesc­hnitzelfle­isch. Es ist uns auch egal, dass eine Zigarette 0,25 Euro kostet. Doch unsere Grundnahru­ngsmittel, die dürfen nichts kosten. Welchen Nutzen hat ein Katzensnac­k oder eine Zigarette für das Überleben einer Familie?

Ein Landwirt bekommt für einen Liter Vollmilch etwas über 30 Cent – noch inklusive des Fetts für die Butter, die auch noch daraus produziert wird, bevor der Liter Milch dann in den Handel kommt. Ich wundere mich nicht, dass unsere Landwirte verzweifel­n, denn alleine die Produkti-

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