Lichtspiele im Schattenreich
Dunkle Abbilder sorgen für bizarre Stimmungen.
T H E AT E R F E U E R B L A U GRAZ. Jeder kennt die Zerrgestalten der Nacht, die schwarzen Silhouetten von Straßenzügen und Städten, die Schatten der Vergangenheit, die von der Kindheit bis zum Kinokrimi für Angst und Faszination sorgen. Nur werden sie von der grellen Alltagswelt überflutet.
Monika Zöhrer und Klaus Seewald vom Theater Feuerblau nutzen mit Martin Welton von der Queen Mary University of London den dunklen Theaterraum am Lend, um in ihrer Geschichte „Vom Verschwinden der Schatten“den schwarzen Seelenanregern Platz einzuräumen. Experimentell, erzählerisch und in körpersprachlichen Figuren führt die schemenhafte Zeitreise zur Erfindung des Teleskops, zu Galileo, Michelangelo, Platons „Höhlengleichnis“, Sigmund Freud und Hollywood. Hauptrolle im Zusammentreffen der Schatten spielt Lisa Horvaths faszinierende Visualisierung. Bücher und Kerzen imaginieren unter Eugen Schöberls raffinierter Lichtregie urbane Nachtszenarien. Bizarre Raumperspektiven auf lichtdurchlässigen Vorhangbahnen versetzen in Staunen. Feine emotionale Bilderpoesie. „Vom Verschwinden der Schatten“. Theater Feuerblau. Bis 20. 9., 20 Uhr, TaL, Wienerstr. 58a, Graz. Karten unter Tel.-Nr. 0699 17 33 92 53.
J O H A N N - J O S E P H - F U X - K O N S E R VAT O R I U M