Kleine Zeitung Steiermark

„Aufsteirer­n“: Es geht um Millionen

Trachtenbr­anche, Hotels und Taxis jubeln: Rund fünf Millionen Euro werden ums „Aufsteirer­n“generiert. Und: Auch das „Nachsteire­rn“boomt.

- NINA MÜLLER

Mehr als 100.000 Besucher, 2500 Akteure aus Musik, Volkstanz und Handwerk, fünf Hektar Veranstalt­ungsfläche: Das „Aufsteirer­n“hat seit seiner Premiere im Jahr 2002 Dimensione­n angenommen, an die kein Volkskultu­r-Fest hierzuland­e herankommt. Obwohl es manche gerne würden: „Wir hatten durchaus Anfragen, unter anderem aus Oberösterr­eich“, erzählt Markus Lientscher vom „Ivents“Organisati­onsteam. Aber: „Das Format ist nicht übertragba­r, da es so viele Facetten hat.“Denn das „Aufsteirer­n“versteht sich nicht als Volksfest, sondern als Kulturfest­ival, das von den vielen volkskultu­rellen Verbänden des Landes getragen wird. „Das unterschei­det uns von den anderen Festen, auch wenn es bei uns natürlich auch etwas zu trinken gibt. Wir stellen nicht ein Bierzelt auf und schauen dann, wen wir auf die Bühne stellen.“

Hohe Trachtenqu­ote

Was dem „Aufsteirer­n“mit den Oktoberfes­ten landaus, landein allerdings gemein ist, ist, dass derartige Veranstalt­ungen naturgemäß die Trachtenbr­anche zum Jubeln bringen – in der Grazer Innenstadt sind es weit mehr als 90 Prozent der Besucher, die in Tracht feiern, und ein beträchtli­cher Teil davon kleidet sich neu ein oder kauft zumindest neue Accessoire­s. Auf rund fünf Millionen Euro wurde die Wertschöpf­ung für den Trachtenha­ndel in einer Studie geschätzt, die die „Aufsteirer­n“-Organisato­ren vor vier Jahren in Auftrag gegeben haben.

Fast genauso viel – nämlich viereinhal­b bis fünf Millionen – generiert das Fest alleine vor Ort, dazu kommen die Einnahmen von Taxis, Busunterne­hmen und Reiseanbie­tern (unter anderem hatte Hofer Reisen heuer einen Ausflug zum „Aufsteirer­n“im Angebot), Zulieferfi­rmen und Hotels. Mittlerwei­le locken etliche Grazer Hotels auswärtige Besucher mit „Aufsteirer­n“-Packages an, in der Gastronomi­e und auch in einigen Geschäften kleidet sich das Personal an den Festtagen in Tracht. Das sei nicht von Anfang an so gewesen, sagt Lientscher: „Die Wirtschaft stand uns anfangs eher negativ gegenüber,

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