Treichl bleibt bis 2020 Erste-Chef
Aufsichtsrat verlängert den Vertrag. Wechsel bei Sparkassenverband.
WIEN. Erste-Chef Andreas Treichl (63) hat das Rätselraten, ob er nach Auslaufen seines jetzigen Vertrags in Pension geht oder nicht, beendet. Er wird weitermachen. Der Aufsichtsrat hat gestern Treichls Vertrag bis Mitte 2020 verlängert.
Eigentlich wäre Treichls bisheriger Fünfjahresvertrag erst 2017 ausgelaufen. In der Erste Group sprach man am Donnerstag von einer vorzeitigen Verlängerung. Demnach gehe die neue Vertragsperiode nun von 2015 bis 2020. Mit der vorzeitigen Verlängerung wollte der Aufsichtsrat, so Bankpräsident Friedrich Rödler, „sicherstellen, dass die Erste Group ihren erfolgreichen Weg in einem sich laufend ändernden Wettbewerb und anhaltenden regulatorischen Druck fortsetzt“.
Treichl ist seit 1997 Vorstandschef der börsennotierten Erste Group. Er hat immer hervorgehoben, dass ihm sein Job und die Erste Group große Freude machen, allerdings hatte er zuweilen auch erklärt, dass mit 65 Schluss sei. Zu dem Meinungsumschwung hat er im Sommer in einem Interview gemeint: „Ich habe schon so oft gesagt, dass ich aufhöre zum Rauchen, und nicht aufgehört.“
Offiziell ist auch der Wechsel an der Spitze des Österreichischen Sparkassenverbandes. Franz Portisch (49), Leiter des Generalsekretariats der Erste Group, folgt mit Anfang 2016 Michael Ikrath (62). Andreas Treichl: Vorstandsvertrag vorzeitig verlängert
FREITAG,
A18. SEPTEMBER 2015, SEITE 34 ls die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, gestern Abend kurz vor 21 Uhr mitteleuropäischer Zeit vor die Mikrofone trat, war die Überraschung perfekt: Die von Experten mehrheitlich erwartete „Zinswende“– also das erstmalige An- heben der US-Leitzinsen seit fast einem Jahrzehnt – war vom FedKomitee mit einem Stimmverhältnis von 9:1 abgeblasen worden. Nur das Komiteemitglied Jeffrey M. Lacker stimmte für die Zinswende. Yellen selbst und acht weitere Experten wollten dagegen die Nullzinspolitik, die in den USA seit Dezember 2008 praktisch eingefroren ist, weiter fortsetzen.
Als Begründung wurde auf das schon lange bekannte Ziel verwiesen, sowohl auf dem Arbeitsmarkt eine Vollbeschäftigung zu erreichen als auch die Inflation an einen Wert möglichst nahe an zwei Prozent heranzuführen. Diesen Zielen fühle man sich weiterhin verpflichtet. Aller-
US-Notenbank-Chefin Janet Yellen dings, so das Fed-Statement, gebe es infolge der jüngsten „globalen ökonomischen und finanziellen Entwicklungen“dämpfende Effekte. Gemeint waren offenbar das schwache Wachstum und die Börsenturbulenzen in China, was aber nicht explizit genannt wurde. Jedenfalls werde man die Entwicklung weiter beobachten, hal-