Surfen auf der Trendwelle
Warum ohne SUV nichts mehr geht, die E-Mobilität einen neuen Stromstoß bekommt, Internet im Auto bald Standard wird und das Comeback des Jahres auf wackeligen Beinen steht.
Für eine Schrecksekunde gleich zu Beginn der IAA sorgte BMW-Chef Harald Krüger, der bei der Präsentation des 7ers auf der Bühne mit einem Kreislaufkollaps zusammensackte. Die Entwarnung kam schnell, das Premierenkarussell drehte sich weiter – gilt es doch, die ermattende Kauflust der Kunden zu befeuern. Bei den Kompakten tun das der neue Renault Mégane, der Opel Astra oder der Toyota Prius, in der Mittelklasse werden Alfas Giulia, der Audi A4 und der Renault Talisman andocken. Ein Hoch auf den Hochsitz. Aber eigentlich dreht sich autoseitig doch alles um die SUV: Angeführt von der zweiten Auflage des VW Tiguan, ging eine ganze Reihe an neuen Modellen im Boomsegment in Stellung. Großes Gedränge gab es beim Jaguar F-Pace, am Stand von Bentley sah man vor lauter Menschen den Über-SUV Bentayga nicht mehr – das will bei seinem Format etwas heißen. Und da ist noch mehr in der Pipeline: Crossover von Alfa, Aston Martin, Lamborghini, Maserati und Rolls-Royce werden die Nächsten sein. Neuer Stromstoß. Der Volkswagen-Konzern blies zum vollelektrischen Angriff auf Tesla: Mit dem Audi e-tron quattro concept und dem Porsche Mission E mit je 500 Kilometern Reichweite setzte man ein klares, wenn auch spätes Statement, sich vom Model S der US-Amerikaner keine Kunden mehr klauen lassen zu wollen. Auch BMW und Mercedes rüsten sich im Wettbewerb mit den US-Amerikanern. Bei Tesla freut man sich indes über die wachsende Konkurrenz: Es sei ein „großer Sieg“, dass die deutschen Autobauer elektrische Antriebe als Technologie der Zukunft anerkennen würden, sagte