Kraftvoller Opernstoff
Um die Sehnsucht nach einem Ideal, um die Verheißung einer besseren Existenz und das „Was wäre wenn?“geht es ab dem 26. September in „Der ferne Klang“.
Zwei Menschen verpassen sich.“Mit diesem Satz begann die renommierte Regisseurin Florentine Klepper die sechswöchige, intensive Probenzeit an der Oper Graz.
„Wir nehmen dieses Verpassen als ein sehr modernes Phänomen wahr: nicht den gleichen Lebensrhythmus zu haben, nicht die gleichen Ambitionen oder ganz schlicht Tempi, Wünsche, Träume, Ängste – und Chancen. Da reicht Liebe allein manchmal nicht aus“, erläutert Klepper weiter ihre Überlegungen zum „Fernen Klang“, dessen Sänger-Ensemble sich gerade für den sogenannten „Endspurt“, hin zur Premiere, die am 26. September über die Bühne geht, bereit macht.
Erzählt wird von der Suche nach der Musik und der Suche nach dem Leben – im Drama um eine jungen Frau, die aus der Enge ihres Elternhauses flieht, und ei-
Florentine Klepper inszeniert erstmals an der Oper Graz nen jungen Komponisten, der über dem Traum vom Klang das Leben versäumt. Atemberaubend verpackt in einer Komposition, die tiefe Seelenschichten hörbar macht: Es brodelt, flackert, zischt! Dieser Musik, die jenseits der Realität sucht, kurz ins Märchenhafte flüchtet, um im nächsten Moment ganz los zu lassen, kann man nicht entkommen. Längst sind Stefan Mickischs Einführungsvorträge fester Bestandteil des Programms an der Oper Graz geworden. Profunde Kenntnis der Materie kombiniert mit großartiger Pianistik sowie einem Gutteil Humor – das sind die Markenzeichen von Stefan Mickischs Einführungsmatinéen. Für die Eröffnungspremiere „Der ferne Klang“reist Stefan Mickisch wieder nach Graz und wird Franz Schrekers Meisterwerk auf unterhaltsame und leichte Weise präsentieren.