Kleine Zeitung Steiermark

ZUR PERSON

- I NTERVIEW: MICHAEL TSCHIDA

Michael Nemeth, geboren am 10. Oktober 1978 in Graz. Ausbildung: Violine, Trompete, Posaune; Studium Musikwisse­nschaft in Graz und Wien. Karriere: ab 2002 Konzertorg­anisatione­n, 2002–04 in der Sängeragen­tur Seitter Wien. Seit 2008 Generalsek­retär des Musikverei­ns für Steiermark. zeigte die lokalen Stärken. Es war jedenfalls eine Investitio­n in die Zukunft, nicht nur, weil wir die Abonnenten­zahl um rund zehn Prozent aufstocken konnten.

Was ist und bleibt Ihnen wichtig beim Programmie­ren? NEMETH: Die guten Kooperatio­nen mit Partnern wie der Oper. Die verstärkte Einbindung des Grazer Philharmon­ischen Orchesters – in dieser Saison gibt es drei Doppelkonz­erte und drei Soireen, in der nächsten sollen es fünf Doppler werden. Oder der Schwerpunk­t Jugendförd­erung, da gibt es in Zusammenar­beit mit der Jeunesse auch eine exzellente Auslastung. Und die Menschenre­chtsthemat­ik, die wir etwa im Vorjahr mit dem Konzert von und unter unserem Ehrenmitgl­ied Krzysztof Penderecki betonten. Diese „Marke“kommt sehr gut an. Darum haben wir beschlosse­n, bei der Kompositio­nsklasse der Grazer Kunstuni eine „Symphonie für Menschenre­chte“in Auftrag zu gegeben. Uraufführu­ng ist im Herbst 2017.

Drei Dinge, auf die Sie sich in dieser Saison besonders freuen? NEMETH: Auf Anna Netrebko natürlich. Bariton Leo Nucci nach Graz zu locken, war ein lang gehegter Wunsch, der – auch durch unsere guten Kontakte zur Wiener Staatsoper und Dominique Meyer – endlich in Erfüllung ging. Am Herzen liegt mir der Kinderzykl­us „Amabile“. Im Barocksaal des Priesterse­minars werden wir heuer unter anderem Prokofjews „Peter und der Wolf“ungewöhnli­ch aufbereite­n.

Was kann Sie als Impresario selbst noch überrasche­n? NEMETH: Wie Konzerte mit nicht prominente­n Namen oft aufgehen und wie unsere Zuhörer mit großer Sachkenntn­is offen sind für Entdeckung­en. Das Publikum ist unser Gold.

Zum Schluss: Was machen denn Ihre politische­n Ambitionen? NEMETH: Die haben sich nach der Landtagswa­hl erledigt. Allerdings nicht die Themen Kultur, Wissenscha­ft und Menschenre­chte, zu denen die ich als Parteilose­r auf Einladung der SPÖ Konzepte erstellte. Diesen Aufgabenge­bieten widme ich mich weiterhin, vielleicht auch einmal in einem überpartei­lichen Forum. Mein Prinzip lautet ja: Handeln statt Jammern. 5 Liederaben­de. Bariton Leo Nucci (Foto) eröffnet heute die Saison. Weiters singen Krassimira Stoyanova & Vesselina Kasarova, Elisabeth Kulman, Florian Boesch und Simon Keenlyside. 10 Orchesterk­onzerte. Philippe Herreweghe dirigiert die Königliche Philharmon­ie Flandern (21./22. 10.). Die Grazer Philharmon­iker spielen u. a. unter Krzysztof Penderecki (23./24. 11) und in drei Soiréen. 3 Festkonzer­te. Anna Netrebko lädt zur Belcanto-Gala (8. 11.). Bariton Dmitri Hvorostovs­ky singt Verdi, Puccini & Co. (6. 4.), Thomas Platzgumme­r dirigiert zum Jubiläum des J.-J.-Fux-Konservato­riums (18. 4.) 4 Solistenko­nzerte u. a. mit Lidia Baich (3. 12.), 8 Kammerkonz­erte u. a. mit dem Belcea Quartet (28. 9.), dazu 7 Kinderkonz­erte, 2 Schulkonze­rte, 1 Meisterkla­sse. Informatio­n, Karten und Abonnement­s: Tel. (031 6) 82 24 55. www.musikverei­n-graz.at

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