„Ich bin das Verbindungsstück“
Kapfenberg startet heute ohne Legionär, aber mit einem jungen Finnen als Trainer.
INTERVIEW EISHOCKEY. Wo beginnen, bei so vielen Premieren? KSV Eishockey bestreitet heute in Kapfenberg um 19.45 Uhr gegen Laibach das erste Spiel der Vereinsgeschichte. Viele Spieler (Altersschnitt 19,4 Jahre) betreten in der Inter-NationalLeague erstmals die Bühne des Erwachsenen-Eishockeys – und der Trainer? Er coacht erstmals kein Jugendteam, ist selbst erst 28 Jahre und der einzige Legionär im Klub: Niko Härkönen.
Ja, spinnen die Finnen? Wie kommt man aus Turku nach Kapfenberg? NIKO HÄRKÖNEN: Ich habe in meiner Heimatstadt bei TPS Turku Eishockey gespielt. In der zweiten Liga, für mehr hat mein Talent nicht gereicht. Schon mit 21 Jahren habe ich als Trainer angefangen, in der U12, U14, U16. Vor drei Jahren habe ich dann an der Universität ein Trainerstudium begonnen. Und als wir im dritten Jahr ein Praktikum brauchten, hat mir mein Zimmerkollege Roman Klicnik aus Graz von den 99ers erzählt. Also habe ich Graz kontaktiert.
Wie ging es weiter? HÄRKÖNEN: Ich habe als Co-Trai- ner in der Grazer U20 gearbeitet, hätte sie heuer als Headcoach übernommen, da ist die Kooperation mit Kapfenberg entstanden. Im Mai habe ich mein Studium abgeschlossen.
Wie läuft die Kooperation? HÄRKÖNEN: Sehr gut, ich spreche fast täglich mit 99ers-Headcoach Todd Bjorkstrand. Einmal in der Woche sind auch seine beiden „Co“Ivo Jan und Teppo Kivelä in Kapfenberg und stehen mit mir auf dem Eis. Ich bin quasi das Verbindungsstück zwischen Graz und Kapfenberg.
Was kann Ihr junges KSVTeam schaffen? HÄRKÖNEN: Ich habe noch kein einziges Spiel dieser Liga gesehen. Aber ich mache mir keine Sorgen. Mein Team hat großes Talent, sie müssen nur lernen, das Spiel zu verstehen. Ich brauche keine Legionäre und bin froh, dass wir nur Österreicher haben, sie bekommen hier eine super Chance.
Sie sind erst 28, welcher Typ Trainer sind Sie? HÄRKÖNEN: Kein altmodischer (lacht). Ich gebe den Jungs viel Verantwortung auf dem Eis.