500 ließen Niemandsland hinter sich
Die Flüchtlinge gelangten am Sonntag doch noch in die Südsteiermark. Das Heer stockte seine Präsenz auf. Slowenien will die Menschen nicht aufhalten, erklärte ein Staatssekretär.
Alles, nur nicht noch eine Nacht im Niemandsland an der Grenze zwischen Slowenien und Österreich: Mehr als 100 Flüchtlinge ließen sich am Sonntag von der Polizei nicht mehr abhalten und gelangten sichtlich erleichtert ins steirische Spielfeld. Auch in Gornja Radgona (Oberradkersburg) sind etwa 400 Schutzsuchende nach Österreich gelassen worden: Trotz Gedränge gab es kein Durcheinander, als man die Menschen gruppenweise aufgenommen und versorgt hat. Polizei und Bundesheer hatten die Kräfte aufgestockt. Auf slowenischer Seite war von 2500 Flüchtlingen, die zuletzt via Kroatien ins Land gekommen sind, die Rede. Hunderte weitere würden noch warten. Der Druck sei enorm, die Lage „aber unter Kontrolle“, beruhigte Innenministerin Vesna Györkös Znidar.
Unterdessen konnten die Flüchtlinge in der Steiermark mit Bussen entweder zu Anschlusszügen nach Wien und Salzburg oder in Notunterkünfte gebracht werden. Unterstützung kam von zahlreichen Freiwilligen: „Die Hilfsbereitschaft ist großartig“, schwärmte Wolfgang Krenn vom Arbeiter-Samariter-Bund, der in der Schwarzl-Halle im Einsatz ist. Anders als im Burgenland reichten dort die Kapazitäten noch aus, ebenso im ehemaligen Praktiker-Markt in Graz und dem Quartier in Feldkirchen bei Graz. „Eine vierte Notunterkunft ist derzeit nicht vorgesehen“, berichtete der steirische Flüchtlingskoordinator Kurt Kalcher. Er habe diese Woche wieder etliche Bürgermeistergespräche eingeplant. Hintergrund: Das Land verfügt nicht über ausreichend Quartiere für Asylwerber.
Das Ziel jener, die am Sonntag über die Südgrenze gekommen sind, lautete freilich Deutschland. „Asylanträge stellten nur wenige“, teilten die Behörden mit. Ähnlich der Tenor aus Slowenien: „Wir haben keine gesetzlichen Grundlagen, um die Menschen in den Unterkünften festzuhalten“, so ein Staatssekretär.
Und so zogen die allermeisten weiter. Vor Spielfeld war in der Nacht auf Samstag Endstation, die Menschen übernachteten im Freien, um es tags erneut zu probieren. „Erst gab es Sprechchöre, die Grenzen zu öffnen“, schilderte ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Dieses hat auf einem Parkplatz eine Versorgungsstelle eingerichtet. Am späten Vormittag waren jene mehr als 100 Menschen, die im „Niemandsland“ausgeharrt hatten, nicht mehr zu bremsen. „Man hätte sie nur gewaltsam aufhalten können“, skizzierte ein Polizeisprecher.
In Gornja Radgona wiederum „hat die Exekutive am Sonntag sehr professionell agiert und am Nachmittag die Menschen ge-