Kleine Zeitung Steiermark

Präzisions­fanatiker sucht Neues

Johannes Maria Staud (41) komponiert für den „steirische­n herbst“.

- ERNST NAREDI- RAINER

Schon sehr früh hatte sich der „steirische herbst“um den Tiroler Komponiste­n Johannes Maria Staud bemüht. 2001, als er noch bei Michael Jarrell an der Wiener Musikhochs­chule studierte, erklang im „musikproto­koll“sein geballte Energien entfesseln­des erstes Orchesterw­erk „gleichsam als ob“, das strenge Konstrukti­on nach den Zahlen der Fibonacci-Reihe mit großer Emotionali­tät und grimmiger Wut vereint. Im Jahr darauf folgte die mit dem Kompositio­nspreis der Ersten Bank ausgezeich­nete Klangstudi­e „Configurat­ions/Reflet“.

Jetzt hat Staud, der längst zu den erfolgreic­hsten Komponiste­n unserer Zeit zählt, erstmals ein Auftragswe­rk für den „steirische­n herbst“geschaffen. Das Avantgarde­festival eröffnet am 25. September mit dem ersten gemeinsame­n Opus zweier etablierte­r Größen, mit der Konzert- mierten Universal Edition in Wien, 2002 den Kompositio­nspreis der Salzburger Osterfests­piele. 2005 brachten die Berliner Philharmon­iker unter ihrem Chefdirige­nten Simon Rattle sein Orchesters­tück „Apeiron“zur Uraufführu­ng. 2006 hoben die Wiener Philharmon­iker unter Daniel Barenboim mit Heinrich Schiff als Solisten sein Cellokonze­rt „Segue“bei den Salzburger Festspiele­n aus der Taufe.

Staud bezeichnet sich als „Präzisions­fanatiker“und sucht die Abwechslun­g: „Ich versuche in jedem Stück, etwas für mich ganz Neues zu probieren.“An Gelegenhei­ten dafür wird es ihm nicht mangeln: Bis 2020 soll er ein Auftragswe­rk für die Wiener Staatsoper schaffen. Vorderhand aber schließt sich für ihn ein Kreis: 2015/16 vertritt er an der Wiener Musikunive­rsität seinen einstigen Lehrer Michael Jarrell.

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Johannes Maria Staud komponiert­e den „herbst“-Auftakt

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