Der Preis ist kein Schrott: Über den Abfall zum Aufstieg
Die Leobenerin Katharina Moritz spricht von Berufs wegen viel über Müll und Rohstoffe. Dafür erntete sie den allerersten Elektro-Nick.
Der Elektro-Nick ist ein neuer Umweltpreis, aus Anlass des zehnjährigen Bestehens eingeführt von der Koordinierungsstelle für Elektroaltgeräte (EAK). Der von Studenten aus Elektroschrott kreierte Nick, also die Trophäe (siehe unten), ist eine Spende der Montanuni Leoben. Eine weite Reise zur ersten Preisträgerin muss der PremierenNick aber nicht antreten, denn die Siegerin kommt ebenfalls aus der Montanstadt. Katharina Moritz, Abfall- und Umweltberaterin des Abfallwirtschaftsverbandes Leoben, sagt, sie habe „genau den richtigen Beruf“gefunden. Die Absolventin der HTL und akademisch geprüfte Recyclingtechnikerin macht ihn seit fünf Jahren, es ist nach einer Pause für ihre drei Kinder, 13 bis 17 Jahre alt, die zweite Laufbahn. „Der Wiedereinstieg war schwierig.“Aber in der Technik war Moritz immer zu Hause – und aus ihren Worten spricht die Leidenschaft.
Das hat auch die Jury überzeugt: „Es war nicht einfach, aus den vielen Einreichungen auszuwählen“, betont Elisabeth Giehser (EAK). „Besonderes Engagement, kreativ und anschaulich gestaltete Workshops an Schulen“gaben den Ausschlag. Moritz geht wie viele Abfallberater zu den Kindern, das beginnt im Kindergarten und endet in der Oberstufe. Der Unterschied ist, sagt Moritz, „dass ich nicht mehr von der Mülltrennung rede, das ist für mich selbstverständlich“. Die Leobenerin geht in die Tiefe und liefert geografische, politische und stoffliche Hintergründe zu den Rohstoffen in unseren Gebrauchsgegenständen, „mit denen wertschätzend umgegangen werden sollte. Ich sage dazu, dass unser Komfort für andere einen hohen Preis hat.“Illustriert wird der Unterricht von allerlei selbst erdachtem und geschaffenem Anschauungsmaterial.
Auch der dritte Platz ging übrigens in die Steiermark, an Georg Pfeifer und Gerhard Kerschbaumer aus Hartberg.