Die Kirche Asyl gewährt DIE PFARRERWOCHE
rem Kreis herausgehoben. Am 14. Juni ist er zum Bischof geweiht worden. Doch heute, wenn er sein Eröffnungsreferat der diesjährigen Pfarrerwoche hält, ist es das erste Mal, dass er als Bischof zu fast allen Pfarrern – insgesamt 350 Priestern und Führungskräften – spricht. Er stellt in den Mittelpunkt der Fortbildungswoche im Schloss Seggau die Frage nach dem „gesellschaftlichen Auftrag der Kirche heute“.
In Kirchenkreisen wartet man gespannt auf die ersten Akzentuierungen, die Krautwaschl in seiner Amtsführung nach dem Abgang von Bischof Egon Kapellari vornimmt. Feststehen dürfte, dass der oberste Hirte auch die Causa prima, die Flüchtlingskrise und die Frage, wie die Kirche, wie die Pfarrer damit umgehen sollen, ansprechen wird. Davor setzte er schon Taten. Er hat am Bischofsplatz 2 in Graz Räume adaptieren lassen und dort eine Fortbildung. Steirische Pfarrer treffen sich jährlich zur Pfarrerwoche im Schloss Seggau. Bischofsreferat. Der Bischof eröffnet die Woche traditionell mit einem Referat, das aktuelle Herausforderungen für die Kirche thematisiert. Hier wartet das Kirchenvolk heute gespannt auf erste Akzente durch den neuen Bischof Wilhelm Krautwaschl. Prominenter Gastreferent am Mittwoch ist der deutsche Theologe Roman Siebenrock. siebenköpfige syrische Flüchtlingsfamilie, die zuvor in Traiskirchen war, aufgenommen. Wie schon Kardinal Christoph Schönborn geht nun also auch der steirische Bischof mit gutem Beispiel voran, damit der Appell von Papst Franziskus auf fruchtbaren Boden fällt. Der Pontifex hat ja Anfang September gefordert, dass jede Pfarre in Europa Flüchtlinge aufnehmen soll.
Lage in der Steiermark
In der Steiermark hat freilich längst nicht jede Pfarre Asylsuchende aufgenommen. Und doch ist die Kirche tragende Säule bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. „Die Zahl der durch die Caritas für das Land versorgten Asylwerber ist seit September 2014 von 3200 auf mehr als 6500 Personen gestiegen“, sagt der diözesane Integrationsbeauftragte Erich Hohl. Das kirchliche Quartierangebot ist im letzten Jahr auf 700 fast verdreifacht worden. Die Zahl der kirchlichen Quartiere habe sich von sechs auf 35 erhöht: „Weitere Quartiere sind in Vorbereitung. Wir hoffen, dass wir im nächsten Halbjahr bis zu 300 weitere Grundversorgungsplätze anbieten können und dann insgesamt 1000 Asylsuchenden eine gute Aufnahme geben können.“ Bedeutung: klingt Von Sepp Noggler, r, Oststeiermark.
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