Kleine Zeitung Steiermark

„Vettel wie auf einem anderen Planeten“

Sebastian Vettel erlebte in Singapur ein „perfektes Wochenende!“. Erster Verfolger war Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, ohne eine ernste Gefahr zu sein.

- KARIN STURM, SINGAPUR

Der Nacht-Grand-Prix von Singapur hatte nur einen einzigen König: Sebastian Vettel! Der viermalige Weltmeiste­r feierte hier seinen insgesamt vierten Sieg im achten Rennen, dominierte das gesamte Wochenende, an dem die bisher so überlegene­n Mercedes-Silberpfei­le überrasche­nd schwächelt­en, souverän und gewann am Ende sicher vor Daniel Ricciardo im Red Bull und seinem Ferrari-Teamkolleg­en Kimi Räikkönen.

Wie das Qualifying beherrscht­e Vettel auch das Rennen – nach der Zieldurchf­ahrt jubelte er über den Funk: „Che giornata, was für ein Tag“, grüßte er seine Crew, begleitet vom großen Feuerwerk, mit dem in Singapur die Sieger gefeiert werden. „Eines meiner besten Rennen, es war sehr intensiv, auch mit den Safety-Cars, Daniel war schon stark, aber es war ein fantastisc­hes Wochenende. Ich konnte das Rennen immer kontrollie­ren. Einfach perfekt!“

In der ersten Runde fuhr Vettel sage und schreibe gleich einmal drei Sekunden Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Daniel Ricciardo heraus. Erst eine Safety-CarPhase brachte gewisse Gefahr: Nico Hülkenberg war mit dem aus der Box kommenden Felipe Massa im Williams kollidiert, wofür er für das nächste Rennen in Japan eine Drei-Plätze-Strafe kassierte. Zunächst glaubte die Rennleitun­g, mit dem Virtuelle-Safety-Car über die Runden zu kommen. Doch dann gestaltete­n sich die Aufräumarb­eiten angesichts zahlreiche­r kleiner Trümmertei­le auf der Strecke doch so aufwendig, dass das echte Safety-Car hinausmuss­te und die vorher herausgefa­hrenen Abstände Makulatur waren. Mit einer Umstellung auf zwei Stopps wurde Hamilton zur Gefahr (außer einem Fußgänger auf der Strecke). Woraufhin Ferrari versuchte, auch mit den weicheren Reifen die Strategie des Weltmeiste­rs zu covern. Für Vettel bedeutete das: Erst einmal massiv Reifen schonen, langsam fahren, um eventuell selbst auch einen Stopp einsparen zu können.

Lob vom Gegner

Doch dann war der Brite plötzlich aus dem Spiel: Leistungsv­erlust – ein paar Runden lang versuchte Mercedes noch, eine Lösung zu finden, doch dann musste Hamilton aufgeben. Passendes Ende eines Wochenende­s, an dem die Silberpfei­le von Anfang an zur Überraschu­ng aller nie in Tritt gekommen waren. Das Schlimmste für Mercedes-Sportchef Toto Wolff: Nicht genau zu wissen, woran es eigentlich lag: „Irgendwo im Zusammensp­iel zwischen den Reifen, der besonderen Charakteri­stik dieser Strecke und einem grundsätzl­ichen Fehler in unserem Set-up,“vermutete er.

Ein Lob für Vettel gab es schon zuvor von Rosberg, als er die Qualifying-Runde von Sebastian Vettel aus der Onboard-Perspektiv­e auf dem Bildschirm sah, „da konnte ich nicht anders, als laut loszuschre­ien. Das war unglaublic­h, da war einer auf einem anderen Planeten unterwegs.“ Auf einen Klick. Die besten Fotos aus Singapur

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