Kleine Zeitung Steiermark

Motor-Sport

- GERHARD HOFSTÄDTER

In der Formel 1 ist es doch so, dass momentan Verhandlun­gen hinter den Kulissen spannender sind als so manches Rennen. In der EgoDiszipl­in ist Kompromiss ein Fremdwort. Das Motto heißt: Wer zwingt wem seine Bedingunge­n auf ?

Red Bull droht seit Jahresbegi­nn mehr oder weniger mit dem Ausstieg, wenn die halbe Formel 1 nicht nach der Pfeife des Teams aus dem Retortenor­t Milton Keynes tanzt. Zuerst wurde Renault unter Druck gesetzt. Innerhalb eines Jahres hat man die Erfolgsjah­re zwischen Red Bull und Renault vergessen. Autofahrer sind schlechte Verlierer. So wurde gefordert: Ein Mercedes-Motor oder wir gehen. Ein Ferrari-Motor her, oder wir treten ab. Es riecht stark nach Erpressung. nd weil das VW-AudiAVL-Red-Bull-IlmorMotor-Gerücht nicht verstummen will, zögern die Engagierte­n. Wer will schon in einer Übergangsz­eit Red Bull alle Geheimniss­e auf die Nase binden. Selbst Audi wird sich ein Engagement wohl überlegen, zu nah liegt die Blamage (siehe Honda). Der Formel 1 drohen die Motoren auszugehen.

Und damit die Teams. Nimmt Red Bull gemeinsam mit Toro Rosso Abschied, übernimmt Renault nicht den angeschlag­enen Lotus-Rennstall, bleiben für 2016 nur acht Teams. Eine Bankrott-Erklärung oder der Schritt in einen antriebslo­sen Motor-Sport. Vielleicht war die HybridTech­nologie ein zu großer Sprung in die Zukunft.

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