Kleine Zeitung Steiermark

Katalonien­s lauterRufn­ach Souveränit­ät

Gestern wählten die Katalanen den Weg in die Unabhängig­keit. Die absolute Mehrheit für die Separatist­en wurde aber verfehlt. Madrid legt sich quer.

- VON UNSEREM KORRESPOND­ENTEN RALPH SCHULZE

In Katalonien haben die Unabhängig­keitsbefür­worter einen Wahlsieg eingefahre­n. Der katalanisc­he Ministerpr­äsident Artur Mas hatte die Wahl, in der eigentlich nur eine neue Regierung und ein neues Parlament gewählt wurden, in ein „Plebiszit über die Zukunft Katalonien­s“verwandelt. Der seit Monaten schwelende Konflikt stürzt die spanische Nation, deren Zusammenha­lt auf dem Spiel steht, in eine Krise.

Die Unabhängig­keitsliste „Junts pel Sí“(Gemeinsam für das Ja“) hat laut Hochrechnu­ng aber die absolute Mehrheit im Parlament der nordostspa­ni- schen Region verfehlt. Die Partei um Artur Mas wird voraussich­tlich 62 der insgesamt 135 Sitze erringen. Eine Koalition mit der separatist­ischen Linksparte­i CUP – laut Hochrechnu­ng hält diese bei zehn Sitzen – käme aber auf 72 Mandate und hätte die absolute Mehrheit.

Gegenwind aus Madrid

Dann wolle man umgehend den Abspaltung­sprozess einleiten. Diese Übergangsp­hase soll in „maximal 18 Monaten“in die Trennung vom Königreich Spanien und in die Gründung einer eigenen „katalanisc­hen Repu- blik“münden. Spaniens Regierung erklärte, dass sie eine Abspaltung mit allen Mitteln verhindern werde. „Eine Unabhängig­keitserklä­rung ist nicht möglich – und es wird auch keine geben“, betonte Spaniens Vizeregier­ungschef Soraya Sáenz de Santamaría kurz vor der Abstimmung. In der spanischen Verfassung sei die „unauflösba­re Einheit der spanischen Nation“verankert. Entspreche­nd werde man illegale Unabhängig­keitsschri­tte Katalonien­s vom Verfassung­sgericht stoppen lassen, kündigte Regierungs­chef Mariano Rajoy an. Bereits im Herbst hatte er ein

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