Ein herbstliches Auswärtsspiel DER STEIRISCHE HERBST I N LEOBEN UND VORDERNBERG
Der steirische herbst unterwegs: In Leoben und Vordernberg bespielt das Festival Orte mit großer Vergangenheit.
DIENSTAG,
STEIRISCHER HERBST
D29. SEPTEMBER 2015, SEITE 55 er steirische herbst legt mit Vordernberg und Leoben Achsen in eine Region, die ihr kulturelles Erbe in eine vermeintlich unsichere Zukunft trägt. An einem geschichtsträchtigen Ort, dem Radwerk III in Vordernberg, entwickelte die australische Künstlerin Mikala Dwyer in „Saint Jude’s Leftovers“– ausgehend von der bergmännischen Vergangenheit und dem allgegenwärtigen Anhalte- Heimkehr der Eleonore Nesterval. Theater/Performance. 3./4./16./ 17. Oktober, jeweils 14.30 Uhr. Hauptplatz Vordernberg. Black Moonshine. Theater. 3./4./ 16./17. Oktober, jeweils 19 Uhr. Barbarasäle Vordernberg. zentrum – eine zeitgemäße Installation. Dabei lässt sie Worte des in Österreich lebenden Syrers Nerivan Sarik als Laufschrift über das Radwerk flimmern.
Regionaler Hafen
„Folgen Sie dem Spiegelmann“, heißt es in der Porubsky-Halle in Leoben. Durch die herbst-Ausstellung „Wolken lösen sich in Wasser“führt als „Mirrorman“der Künstler Gustav Troger, völlig mit Spiegelfliesen bedeckt. In den Splittern spiegeln sich die Dead or Alive. Poetry-Slam. 17. Oktober, 19 Uhr. Porubsky-Halle. Wolken lösen sich in Wasser. Installation. Live-Performances: 9. Oktober, 19.30 Uhr. PorubskyHalle Vordernberg. www.steirischerherbst.at Farben, die die deutsche Künstlerin Ulla von Brandenburg in die farblose Halle bringt. Die ehemalige Industriestätte dient als herbst-Festivalzentrum und Heimathafen in der Region. Von Brandenburg teilt dazu die Halle in drei abgegrenzte Räume: ein Theater, eine Ausstellung, die als autonome Arbeit zu verstehen ist und zudem Bezüge zur herbstAusstellung „Hall of Half-Life“in Graz herstellt, sowie einen Raum für offene Interaktion. Hier werden im Laufe des Festivals Events stattfinden, dieser Raum soll jedoch auch in Besitz genommen werden. Neues soll entstehen.
Wie etwa bei der Performance „Etiquette“von Rotozaza, Ant Hampton und Silvia Mercuriali: Zwei Festivalgäste sitzen an einem Tisch und schlüpfen in verschiedene Rollen. Regieanweisungen kommen über Kopfhörer, Requisiten liegen am Tisch bereit. Die Spieler werden dabei selbst zur Inszenierung. Doch hören beide dasselbe Stück? Der Fall bleibt ungelöst.
Als Abschluss des Eröffnungsreigens nahm der Nino aus Wien gemeinsam mit Natalie Ofenböck in bester Singer-Songwriter-Manier die Bühne des Festivalzentrums in Besitz. Das Wiener Duo entführte dabei das Leobener Publikum auf eine melancholische, sprachlich spannende Reise von Hawaii bis Mariazell.