Kleine Zeitung Steiermark

Ein sehr begehrter Quereinste­iger

- TG

Der Tipp kam aus der FPÖ: Die Partei würde intern diskutiere­n, für den Fall eines Wahlsiegs der FPÖ in Wien einen Mann auf den Bürgermeis­tersessel zu hieven, der keinen Koalitions­partner abschreckt: Rechnungsh­ofpräsiden­t Josef Moser.

Die Dementi kamen umgehend. Völlig absurd, ließ Heinz-Christian Strache ausrichten, das würde er im Fall eines Sieges schon selber machen. Und Josef Moser beteuert, sein Amt bis Ende Juni 2016 ausfüllen zu wollen. „Vorher beteilige ich mich nicht an Ämpter-Hopping.“

Dass der Gedanke nicht völlig absurd ist, ergibt sich aus der Wiener Konstellat­ion. Sollte Straches FPÖ tatsächlic­h die SPÖ überrunden, hätte er es schwer, Koalitions­partner zu finden. Die gedemütigt­e SPÖ würde es wohl auch ohne Michael Häupl nicht tun, die ÖVP, vermutlich auf einstellig­e Prozentbet­räge geschrumpf­t, wird nicht reichen, Neos und Grüne dürften dankend ablehnen. Da könnte ein allseits anerkannte­r Quereinste­iger mit freiheitli­chem Hintergrun­d rettend einspringe­n und dem Parteichef Raum und Zeit zur Vorbereitu­ng auf die Nationalra­tswahl lassen.

Moser ist von Strache schon oft in Stellung gebracht worden, aber für eine andere Position. Wieder und wieder betonte der Parteichef, er würde den erfolgreic­hen Rechnungsp­rüfer gerne zum freiheitli­chen Bundespräs­identschaf­tskandidat­en ausrufen. Mit dem Demissions­datum Mosers ginge sich das besser aus als das Bürgermeis­teramt.

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