Moral hat viele Gesichter
Ist eine Krankenschwester unsolidarisch, wenn sie ihre Wohnung für Asylwerber nicht räumen will?
Bettina Halbey, 51-jährige Krankenschwester aus einer deutschen Kleinstadt, beschäftigt derzeit viele. Bettina Halbey wohnt seit 16 Jahren in einer Gemeindewohnung, hat in dieser Wohnung als Alleinerziehende zwei Söhne großgezogen und sich, wie sie sagt, irgendwie durchgewurschtelt. Da es eine kommunale Wohnung und keine Sozialwohnung ist, glaubte sie, in ihrem Heim bleiben zu können. Jetzt hat sie die Kündigung erhalten. Die Wohnung, begründet der Bürgermeister, werde für Asylwerber benötigt. Wie das Bettina Halbey empfindet? Wie einen Tritt.
Ja, manche werden diesen Fall als Versuch der Hetze gegen Flüchtlinge diffamieren. Wie auch die aktuelle Debatte in Deutschland, wann leer stehende Wohnungen be- schlagnahmt werden können. Weil Notquartiere überbelegt sind und immer öfter Massenschlägereien die Folge sind.
Ob es egoistisch ist, dass Bettina Halbey nicht ausziehen will? Ob überhaupt über solche Fälle geschrieben werden soll, weil da auf offener Bühne Inländer gegen Ausländer ausgespielt werden? Und klar wird, dass der Staat in seiner Überforderung Bürger gegen ihren Willen in die Pflicht nimmt? oral hat viele Gesichter. Bettina Halbey fragt, warum nicht leer stehende Häu-
Mser verwendet werden. Wer könnte diese Frage nicht verstehen. Deutsche Grünpolitiker fordern auch bereits die Beschlagnahmung privater Wohnungen. Wo das enden wird? In Österreich vorerst einmal mit geschätzten 40.000 Demonstranten am Samstag in Wien. Da wird gegen die „Kriegserklärung der Regierung gegen Flüchtlinge“protestiert.
Bettina Halbey wird darüber wohl nur den Kopf schütteln.
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