Kleine Zeitung Steiermark

Elektrisch­e Zeitgeschi­chte

Sie sind fingerhutg­roß oder kiloschwer, verschwind­en immer mehr aus dem öffentlich­en Raum – Isolatoren: Der Wildoner Robert Lukas besitzt eine echte Liebhabers­ammlung.

- CHRISTIAN PENZ

Robert Lukas aufzuspüre­n, war zunächst nicht einfach: „Ich bin derzeit auf einer Rettungsmi­ssion in Rumänien“, entschuldi­gte er sich kryptisch. Grund seiner Reise – die Sicherstel­lung von seltenen Isolatoren aus dem ehemaligen Ostblock. Raritäten, die es sonst nirgendwo mehr gibt. Seine Mission war von Erfolg gekrönt. Mit Sammlerfre­unden erklomm er unzählige rumänische Masten, mit jeder Menge „Beute“im Gepäck kam er zurück nach Wildon.

Was aber um alles in der Welt treibt einen dazu, Isolatoren zu sammeln? „Mich haben schon als Schüler diese weißen Dinger an Strommaste­n interessie­rt. Und schnell bemerkte ich, dass es eine unglaublic­he Vielfalt bei den Isolatoren gibt“, so der Südsteirer. Weil sein Sammlerher­z stärker denn je schlägt, hat er bereits mehrere Tausend Stück in seinem Besitz. Aus China, Amerika, Australien, Indien, Weißrussla­nd – und von der Mariazelle­rbahn (Baujahr 1950).

Zwei wesentlich­e Materialie­n sind für Isolatoren geeignet: Glas und Keramik. Bei Glas hat nur ein Profi wie Lukas den Durchblick: „Da gibt es bis zu 400 Farbschatt­ierungen“, weiß der Wildoner. Und bei Keramikmod­ellen sind solche mit Glasurfehl­ern besonders begehrt. Was viele nicht wissen: „In den USA ist Isolatoren­sammeln ein echter Volkssport, es gibt eigene Fachzeitsc­hriften. Sammler zahlen dort Tausende Dollar für Raritäten.“

„Das Sammeln ist ein Wettlauf gegen die Zeit“, erzählt Lukas. Deshalb, weil immer mehr Leitungen unterirdis­ch verlegt werden. Und weil beim Abriss alter Gebäude die Isolatoren wegge-

z“Snpe. ialist worfen werden. Einen großen Traum hat der Südsteirer: seine Sammlung (derzeit in einem Keller beheimatet) in würdigem Rahmen zu präsentier­en – etwa in einem alten, kleinen Transforma­torhaus. Es wäre ein österreich­weit einzigarti­ges Museum. Gönner, bitte melden!

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