Elektrische Zeitgeschichte
Sie sind fingerhutgroß oder kiloschwer, verschwinden immer mehr aus dem öffentlichen Raum – Isolatoren: Der Wildoner Robert Lukas besitzt eine echte Liebhabersammlung.
Robert Lukas aufzuspüren, war zunächst nicht einfach: „Ich bin derzeit auf einer Rettungsmission in Rumänien“, entschuldigte er sich kryptisch. Grund seiner Reise – die Sicherstellung von seltenen Isolatoren aus dem ehemaligen Ostblock. Raritäten, die es sonst nirgendwo mehr gibt. Seine Mission war von Erfolg gekrönt. Mit Sammlerfreunden erklomm er unzählige rumänische Masten, mit jeder Menge „Beute“im Gepäck kam er zurück nach Wildon.
Was aber um alles in der Welt treibt einen dazu, Isolatoren zu sammeln? „Mich haben schon als Schüler diese weißen Dinger an Strommasten interessiert. Und schnell bemerkte ich, dass es eine unglaubliche Vielfalt bei den Isolatoren gibt“, so der Südsteirer. Weil sein Sammlerherz stärker denn je schlägt, hat er bereits mehrere Tausend Stück in seinem Besitz. Aus China, Amerika, Australien, Indien, Weißrussland – und von der Mariazellerbahn (Baujahr 1950).
Zwei wesentliche Materialien sind für Isolatoren geeignet: Glas und Keramik. Bei Glas hat nur ein Profi wie Lukas den Durchblick: „Da gibt es bis zu 400 Farbschattierungen“, weiß der Wildoner. Und bei Keramikmodellen sind solche mit Glasurfehlern besonders begehrt. Was viele nicht wissen: „In den USA ist Isolatorensammeln ein echter Volkssport, es gibt eigene Fachzeitschriften. Sammler zahlen dort Tausende Dollar für Raritäten.“
„Das Sammeln ist ein Wettlauf gegen die Zeit“, erzählt Lukas. Deshalb, weil immer mehr Leitungen unterirdisch verlegt werden. Und weil beim Abriss alter Gebäude die Isolatoren wegge-
z“Snpe. ialist worfen werden. Einen großen Traum hat der Südsteirer: seine Sammlung (derzeit in einem Keller beheimatet) in würdigem Rahmen zu präsentieren – etwa in einem alten, kleinen Transformatorhaus. Es wäre ein österreichweit einzigartiges Museum. Gönner, bitte melden!
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