Herzkranke Kinder hoffen
Rückzieher bei Uniklinikstruktur neu? Kinderabteilungen sollen bleiben.
Die Aufregung war groß: Die Grazer Uniklinik, das größte Spital des Landes, hatte einen Plan zur Reduzierung von Abteilungen aufgelegt. Hintergrund: Einerseits werden die Budgets knapper, auf der anderen Seite geht es um den Ärztemangel an der Klinik. Man erhoffte sich, durch Zusammenlegungen die komplexen Diensträder-Einteilungen besser bewältigen zu können – durch das neue Arbeitszeitgesetz ist diese Herausforderung kaum zu bewältigen.
Laut letzter Pläne ging es um mehrere Spezialabteilungen des LKH-Uniklinikums: Angiologie/ Kardiologie verschmelzen; Onkologie/Hämatologie; Psychologie/Psychotherapie wird in die Klinik für Psychiatrie integriert etc. – und 15 medizinische Bereiche wären insgesamt betroffen: Pädiatrische Kardiologie/Pul-
Diskussionen an der Uniklinik mologie/Allergologie wandern in die allgemeine Pädiatrie; HNO, Kinderchirurgie, Neurologie führt man ohne klinische Abteilungen weiter etc..
35.000 Unterschriften!
Vor allem die Eingliederung der Kinderkardiologie und -pulmologie in die allgemeine Pädiatrie emotionalisiert die Patienten. Man versorgt dort die ganze Steiermark und umliegende Bundesländer. Unterschriftenlisten (35.000 Unterschriften wurden gesammelt und sollen im Landtag übergeben werden!), konzertierte Patienten-Aktionen und empörte Ärzte waren die Folge. Auch, weil das ganze Kinderzentrum mit weiteren Änderungen „zerschlagen“werde – und die Versorgung in Gefahr sei.
Anscheinend wirken die kritischen Stimmen jetzt: Inoffiziell wird bestätigt, dass man die Entscheidungen zurücknehmen werde – es gebe mehrere Optionen, wie diese Spezial-Kinderabteilungen doch am Uniklinikum erhalten bleiben könnten. Jetzt geht es darum, wie man hier einen gemeinsamen Weg findet. Auf unsere Nachfrage wollte das die Klinikleitung noch nicht offiziell bestätigen. Man setze Arbeitsgruppen ein, um mit den betroffenen Abteilungen eine Entscheidung zu finden – diesen Prozessen wolle man „nicht vorgreifen“.