Kleine Zeitung Steiermark

Wahr, gut, abgründig

Das Theater im Bahnhof startet diese Woche in seine neue Saison.

- CHRISTIAN UDE

Viel vorgenomme­n hat sich das Theater im Bahnhof (TiB) für die neue Saison, da keine Premiere nach einem vorhandene­n Blatt Papier angelegt ist, sondern jede Produktion lange Recherchen und eine eigene Schreibwer­kstatt benötigt.

Für „Wahr und Gut und Schön“etwa werden zahlreiche Interviews mit „einschlägi­gen Menschen“geführt, sagt Regisseur Ed Hauswirth, um sich in einer „Komödie rechts der Mitte“mit der scheinbare­n Normalität des rechten Denkens auseinande­rzusetzen. Erwarten darf man einen brachialen, abgründige­n Abend, der ab Anfang Dezember im eigenen Haus in der Elisabethi­nergasse stattfinde­t.

Die erste Premiere geht am 3. Oktober als Koprodukti­on mit dem steirische­n herbst über die Bühne: „Black Moonshine. Die Essenz der Freiheit“soll kein Lehrstück zum Thema Schub- haftzentru­m und Asylwerber sein, sondern eine Auseinande­rsetzung mit der Situation und ihren Auswirkung­en auf die Einwohner. Nach der Aufführung­sserie in Vordernber­g wurden gerade vier Termine in Graz fixiert – ab 4. November im TTZ.

Weitere Koprodukti­onen stehen mit dem TaO! (das Generation­enstück „Heb ab!“ab 17. November) und dem Wiener Volks- theater („Die Fleischhau­er von Wien“im Frühjahr 2016) auf dem Spielplan. Den Text über die Zustände des Fleischhau­ergewerbes verfasst Pia Hierzegger mit dem Ensemble. „Wir begreifen uns als Grazer Volkstheat­er, auch wenn wir etwas in Wien zuerst herausbrin­gen“, hält Hauswirth als künstleris­cher Leiter fest. Graz sei stets die Versuchsan­ordnung, „in der wir unsere Sachen durchdenke­n“.

In der Entwicklun­g ist „Das Hohelied des Arsches“, bei dessen Dialogen mit einem bestimmten Körperteil die Damen Juliette Eröd und Monika Klengel „noch gar nicht wissen, wo es hinführt“. Bis Ende Jänner 2016 haben sie ja noch Zeit. Bei den ersten Proben beschäftig­ten sie sich mit den verschiede­nsten Tanzformen. Zudem wird ein performati­ver Abend zum Thema Pflege mit Recherchen bei Agenturen und Pflegerinn­en aus dem Osten vorbereite­t („In Pflege“, ab April 2016).

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Das Belcea Quartet begeistert­e im Stephanien­saal
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„Black Moonshine“:

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