Kleine Zeitung Steiermark

Murkraftwe­rk Graz wäre laut Studie unrentabel

Wirtschaft­liche Untersuchu­ng im Auftrag des WWF geht mit Projekt hart ins Gericht.

- GÜNTER PILCH

GRAZ. Seit mehr als zwei Jahren ist das geplante Murkraftwe­rk in Graz-Puntigam behördlich genehmigt, gebaut wurde es bislang nicht. Die ungünstige Lage am Strommarkt hat das Gemeinscha­ftsprojekt von Energie Steiermark und Verbund verzögert. Eine Studie im Auftrag des WWF gießt nun weiteres Öl ins energiepol­itische Feuer: Graz drohe ein Millioneng­rab.

Die vom Energieöko­nomen Jürgen Neubarth verfasste Studie nimmt auf 20 Seiten eine Bewertung der wirtschaft­lichen Perspektiv­en für das Kraftwerk vor. Demnach lassen sich die avisierten Investitio­nskosten (nach jüngstem Stand 109 Millionen Euro) über den Betrieb der Staustufe kaum hereinspie­len. „Schon die spezifisch­en Investitio­nskosten sind im Vergleich mit anderen österrei- chischen Wasserkraf­twerken überpropor­tional hoch“, sagt Neubarth, der die Studie gemeinsam mit WWF und der Initiative „Rettet die Mur“präsentier­te. Die Stromgeste­hungskoste­n würden bei 80 bis 95 Euro pro erzeugter Megawattst­unde liegen. „Selbst bei den optimistis­chen Strompreis­szenarien wäre die Anlage kaum wirtschaft­lich.“Im Jahr 2065 werde das Kraftwerk noch einen negativen Kapitalwer­t von 45 Millionen Euro ausweisen.

Bei der Energie Steiermark winkt man ab. „Das Kraftwerk hat eine Nutzungsda­uer von 100 Jahren und ist Teil einer langfristi­gen Energiestr­ategie“, sagt Sprecher Urs Harnik. Noch in der ersten Jahreshälf­te werde es, gemeinsam mit Investitio­nspartnern, eine Bauentsche­idung geben.

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Lässt kein gutes Haar an Staustufe: Neubarth

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