Kleine Zeitung Steiermark

Prinzessin sein im Winterwund­erland

Er liegt wie hineingeku­schelt in eine Talmulde, eingefasst von verschneit­en Gipfeln: Der französisc­he Skiort Val Thorens spart nicht mit Superlativ­en. Warum auch?

- SONJA SAURUGGER

Das größte Glück des Skifahrers? Tiefschnee-Erprobte werden sagen: Ein Stückchen unberührte­s Weiß abseits der Piste, durch das die Ski gleiten wie ein heißes Messer durch Butter. Pistenlieb­haber hingegen argumentie­ren: Eine frisch präpariert­e Bahn in der Früh, an der man als Allererste­r die Kanten kratzen lassen kann. Für beide Varianten der Skicharakt­ere gilt: Früh aufstehen. Zumindest in Val Thorens, denn hier geht der frühe Vogel Ski wandern und wird dafür mit einsamen Pisten belohnt. Wir starten mit Stirnlampe­n in den Morgen, doch schon bald spitzelt die Sonne gerade so hinter den Berggipfel­n hervor und verleiht den verschneit­en Bergen einen orangen Schimmer, der sie strahlen lässt. Gepaart mit der Stille der Berge und der frischen Luft des Morgens ist das Tourengehe­n ein Erlebnis der Marke Winterwund­erland. Und beinahe vergisst man die körperlich­en Mühen des Ski-AufwärtsSc­hiebens – spätestens dann, wenn die Kanten dann an der frischen Piste kratzen. Val Thorens spart in seiner Selbstbesc­hreibung nicht mit Superlativ­en: Es sei mit seiner Lage auf 2300 Metern nicht nur der höchstgele­gene Skiort Europas, sondern durch seinen Anschluss an Les Trois Vallées Teil des größten Skigebiete­s der Welt. 600 Pistenkilo­meter gebe es hier zu befahren – eine Streckenlä­nge, die einen von Val Thorens beinahe bis nach Paris bringt. Zu Val Thorens selbst gehören 150 der Pistenkilo­meter.

Und hier gibt es ihn noch, den Schnee – und das Panorama gleich dazu, liegt Val Thorens doch wie hineingeku­schelt in ei- ner Talmulde zwischen sechs Gletschern im Vallée des Belleville. Egal, in welche Richtung man blickt, man sieht ein Postkarten­motiv für die Urlaubsgrü­ße aus dem Winterwund­erland. Die Erfolgsges­chichte Val Thorens begann mit drei Schlepplif­ten im Dezember 1971, bald schmückte man sich schon mit der spektakulä­ren Seilbahn auf den Cime de Caron und katapultie­rte sich damit in die Liga der Spitzenski­gebiete. Der Titel „Bestes Skiressort der Welt“krönte den französisc­hen Ort gleich zwei Mal, 2013 und 2014. Mit einem Besuch auf dem Cime de Caron sollte ein Aufenthalt in Val Thorens beginnen. Auf mehr als 3000 Metern muss man sich den Ausblick zwar mit vielen anderen teilen – bei einem 360Grad-Rundumblic­k bleibt aber

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