Prinzessin sein im Winterwunderland
Er liegt wie hineingekuschelt in eine Talmulde, eingefasst von verschneiten Gipfeln: Der französische Skiort Val Thorens spart nicht mit Superlativen. Warum auch?
Das größte Glück des Skifahrers? Tiefschnee-Erprobte werden sagen: Ein Stückchen unberührtes Weiß abseits der Piste, durch das die Ski gleiten wie ein heißes Messer durch Butter. Pistenliebhaber hingegen argumentieren: Eine frisch präparierte Bahn in der Früh, an der man als Allererster die Kanten kratzen lassen kann. Für beide Varianten der Skicharaktere gilt: Früh aufstehen. Zumindest in Val Thorens, denn hier geht der frühe Vogel Ski wandern und wird dafür mit einsamen Pisten belohnt. Wir starten mit Stirnlampen in den Morgen, doch schon bald spitzelt die Sonne gerade so hinter den Berggipfeln hervor und verleiht den verschneiten Bergen einen orangen Schimmer, der sie strahlen lässt. Gepaart mit der Stille der Berge und der frischen Luft des Morgens ist das Tourengehen ein Erlebnis der Marke Winterwunderland. Und beinahe vergisst man die körperlichen Mühen des Ski-AufwärtsSchiebens – spätestens dann, wenn die Kanten dann an der frischen Piste kratzen. Val Thorens spart in seiner Selbstbeschreibung nicht mit Superlativen: Es sei mit seiner Lage auf 2300 Metern nicht nur der höchstgelegene Skiort Europas, sondern durch seinen Anschluss an Les Trois Vallées Teil des größten Skigebietes der Welt. 600 Pistenkilometer gebe es hier zu befahren – eine Streckenlänge, die einen von Val Thorens beinahe bis nach Paris bringt. Zu Val Thorens selbst gehören 150 der Pistenkilometer.
Und hier gibt es ihn noch, den Schnee – und das Panorama gleich dazu, liegt Val Thorens doch wie hineingekuschelt in ei- ner Talmulde zwischen sechs Gletschern im Vallée des Belleville. Egal, in welche Richtung man blickt, man sieht ein Postkartenmotiv für die Urlaubsgrüße aus dem Winterwunderland. Die Erfolgsgeschichte Val Thorens begann mit drei Schleppliften im Dezember 1971, bald schmückte man sich schon mit der spektakulären Seilbahn auf den Cime de Caron und katapultierte sich damit in die Liga der Spitzenskigebiete. Der Titel „Bestes Skiressort der Welt“krönte den französischen Ort gleich zwei Mal, 2013 und 2014. Mit einem Besuch auf dem Cime de Caron sollte ein Aufenthalt in Val Thorens beginnen. Auf mehr als 3000 Metern muss man sich den Ausblick zwar mit vielen anderen teilen – bei einem 360Grad-Rundumblick bleibt aber