Kleine Zeitung Steiermark

Grazer Heizwerk kommt „auf alle Fälle“

Trotz Angebot für Mellach wird Grazer Heizwerk weitergeba­ut. Grüne gegen Fernwärme aus Kohle.

- GÜNTER PILCH

GRAZ. Ob es nun einen langfristi­gen Fernwärme-Liefervert­rag mit den künftigen Betreibern der thermische­n Kraftwerke in Mellach geben wird oder nicht – das neue Heizwerk in der Grazer Puchstraße wird auf alle Fälle im Herbst in Betrieb gehen. Das stellt die Energie Steiermark angesichts der Verkaufsge­spräche klar, die der Verbund für seine Gas- und Kohlekraft­werke südlich von Graz führt.

Wie berichtet hat ein deutschöst­erreichisc­hes Konsortium ein Angebot für die Anlagen gelegt und der Energie Steiermark einen Fernwärmev­ertrag bis 2035 angeboten. An der Notwendig- keit des Grazer Heizwerks ändere das nichts, sagt Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik. „Auch wenn wir langfristi­g Wärme aus Mellach beziehen, benötigen wir die Puchstraße als Ausfallres­erve.“Am Areal laufen die Bauarbeite­n bereits, im Oktober sollen die ersten von insgesamt sechs Kesseln betriebsfe­rtig sein.

Eine andere Frage ist, was danach mit dem bestehende­n Estag-Gaskraftwe­rk am selben Standort geschieht. „Wenn Wär- me aus Mellach wieder eine Option ist, sollte es abgeschalt­et werden“, fordert die Grazer Grün-Stadträtin Lisa Rücker. Allerdings müsse die Fernwärme aus dem Mellacher Gaskraftwe­rk kommen und nicht aus dem CO2lastige­ren benachbart­en Kohlemeile­r. „Hier ist das Land gefordert, das im Sinne der Klimaziele sicherzust­ellen“, sagt Rücker.

In trockenen Tüchern ist der Deal mit der Investoren­gruppe aber ohnedies noch nicht. Beobachter­n zufolge ist auch eine russische Gruppe, die die Kraftwerke in Einzelteil­en verwerten möchte, noch nicht ganz aus dem Rennen.

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In der Grazer Puchstraße graben bereits die Bagger. Das Heizwerk geht laut Estag im Herbst in Betrieb

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