970 Ideen und
Steuerbefreiung, schnelle Genehmigungsverfahren und viele Ideen: Wie die Iraner steirische Unternehmen ködern wollen und wie ein Steirer mit unorthodoxen Exportgütern punktet.
Früher war es Tabriz gewohnt, Erster zu sein. Das erste iranische Telefonnetz wurde in der Stadt am Nordrand des Sahand-Gebirges installiert und auch bei der Eröffnung der ersten Theater hatte man landesweit die Nase vorne. Bevor der Suezkanal 1869 eröffnet wurde, galt Tabriz gar als wichtigste Handelsstadt Persiens. Heute hat sich ökonomische Trübsal in die Region geschlichen. Fehlende industrielle Modernisierung und die Auswirkungen der wirtschaftlichen Abschottung des Iran brachten die stolze Industrie zunehmend an ihre Grenzen, die Arbeitslosigkeit stieg an. Seit 16. Jänner und dem ausverhandelten Atomabkommen herrscht auch in Tabriz, 1340 Meter über dem Meeresspiegel, wieder das Prinzip Hoffnung.
„Wir sind offen für alles. Für Joint Ventures, Investitionen, Partnerschaften. Alles.“Mazaher Naseri hat seine Firma Akia Duich verhältnismäßig gut aufgestellt. Das Unternehmen baut Busse und Vans zusammen, immerhin 46 Prozent der Wertschöpfung bleiben im eigenen Betrieb.
Das Chassis der Fahrzeuge fertigt Naseri komplett in Tabriz. Jetzt will er sich auch an neuen Fertigungstechnologien versuchen und setzt auf Unterstützung aus dem Ausland. „Tabriz war immer die erste Stadt bei neuen Technologien. Unser Ziel ist es, jedes Jahr etwas Neues herauszubringen.“
Genehmigung in 15 Tagen
Joint Ventures, Investitionen, Partnerschaften – „für alles offen“sind auch viele der 150 iranischen Unternehmer, die im überfüllten Saal der Handelskammer in Tabriz Platz genommen haben. Die Kammer-Offiziellen warten indes mit einem Gustierpaket für die durchs Land reisende steirische Wirtschaftsdelegation auf: 970 Ideen für etwaige Kooperationsprojekte hätte man gesammelt, dazu, so die Kammerführung, könne man Steuernachläs-