Kleine Zeitung Steiermark

Besser mehrGeld durch Arbeit

Man sollte nicht nur die Mindestsic­herung neu denken, sondern vor allem den Mindestloh­n.

- Mag. Gregor Reautschni­g, Graz

Sie haben es in Ihrem Kommentar richtig festgehalt­en: 2.000 Euro Mindestsic­herung für Flüchtling­sfamilien sind tatsächlic­h nicht nur ein falscher Gruß, sondern geradezu eine Einladung an alle Menschen aus armen Regionen, das soziale Netz Österreich­s in Anspruch zu nehmen. Die Feststellu­ng, dass entlang des „Korridors zwischen Niedrigloh­n und leistungsf­reier Absicherun­g ein Rest an Ungerechti­gkeit bleibt“, ist jedoch eine ziemliche Untertreib­ung: Welcher „rationale“Mindestsic­herungsemp­fänger wird sich die Hacklerei 40 Stunden pro Woche antun, wenn er/sie die Differenz mit 10 bis 15 Stunden Pfuschen locker ausgleiche­n kann? Über die Folgen hat die Kleine Zeitung gerade berichtet: die hohen Arbeitslos­enzahlen. Ich behaupte, dass mindestens 25 Prozent der knapp 500.000 Arbeitslos­en durch zu hohe Sozialleis­tungen begründet sind.

Dass der Wohlfahrts­staat ohne Reformen gegen die Wand des Finanzierb­aren fahren wird, weiß man eigentlich schon seit 25 Jahren. Damit Österreich das lebenswert­e Land bleibt, das es die letzten 50 Jahre war, müssen die Leute aber wieder verinnerli­chen (und Schüler lernen), dass es Wohlstand nicht auf Pump gibt. Das Geld kommt nicht vom Staat. Wohlstand muss man erst schaffen (erarbeiten) und von den Bürgern einheben, bevor man ihn verteilen kann, und zwar an die „eigenen Leut“. Ich stimme Ihnen zu, dass man Asylwerber­n und Flüchtling­en nicht den Eindruck vermitteln darf, Österreich sei ein Schlaraffe­nland. Aber es ist auch festzustel­len, dass jemand, der um Asyl ansucht, nicht 900 Euro, sondern maximal 320 Euro oder, wenn die Unterkunft und Essen beigestell­t werden, maximal 50 Euro monatlich erhält. Während jemand, der einen positiven Asylbesche­id hat, einem österreich­ischen Staatsbürg­er gleichgest­ellt wird und mit diesem Geld auch seine gesamte Lebensführ­ung finanziere­n muss. Auch finde ich die Nennung von 2000 Euro irreführen­d, denn dies steht einem arbeitslos­en Österreich­er bei gleicher Kinderanza­hl ebenfalls zu, oder wollen Sie diesen Menschen auch die Leistungen streichen, wie man es von ÖVP-Seite schon hört? Einer Partei, die sich christlich und sozial nennt? Reden kann man natürlich darüber, ob sie diese nur zum Teil bekommen und den Rest in Form von Lebensmitt­el- oder Kleidergut­scheinen erhalten sollen. In einem Punkt stimme ich Ih-

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