Kleine Zeitung Steiermark

Den Fokus

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Fehlentsch­eidungen werden im Fußball immer wieder vorkommen. Und so wird auch die Diskussion um die Einführung des Videobewei­ses nie verstummen. Mögliche Feldversuc­he muss die Regelbehör­de IFAB (Internatio­nal Football Associatio­n Board) Anfang März in Cardiff genehmigen.

Auch in Österreich wird die Überlegung positiv gesehen. „Es ist grundsätzl­ich zu unterstütz­en, dass der Schiedsric­hter in gewissen Fällen eine Entscheidu­ngshilfe bekommt“, sagt Robert Sedlacek, der Vorsitzend­e der ÖFBSchieds­richterkom­mission. „Der erste Punkt wird sein, klar zu definieren, wann dieses Hilfsmitte­l eingesetzt wird. Es darf nämlich nicht sein, dass es ständig herangezog­en wird, weil der Schiedsric­hter irgendwann auch unglaubwür­dig wird. Der zweite Punkt wird sein, inwieweit muss ich die Regeln adaptieren, dass alles gedeckt ist.“

Wie die Umsetzung erfolgen soll, steht noch in den Sternen. Ideal wäre es, wenn eine externe Person die Fernsehbil­der überprüft. „Es muss ja schnell gehen und sollte innerhalb von zehn, zwölf Sekunden erledigt sein. Man kann ja nicht ewig warten, wir sind ja nicht beim American Football“, sagt Sedlacek. Diese Funktion müsste im besten Fall durch einen Schiedsric­hter besetzt sein. Zum Einsatz könnte man auch Ex-Referees bringen, die das Alterslimi­t schon überschrit­ten haben.

Positive Signale

Aus finanziell­er Sicht wäre eine Einführung kein großes Problem. „Wenn es über das vorhandene technische Equipment geht, brauchst du eigentlich nur zwei zusätzlich­e Leute: jemanden, der die Technik, und jemanden, der das Geschehen im Auge hat“, sagt Sedlacek.

„Grünes Licht“gibt es von Sturm-Trainer Franco Foda („Ich bin für alles, was den Fußball ehrlicher macht. Wichtig ist nur, dass man nicht zu lange Auszeiten hat und wirklich nur die Situatione­n korrigiert, wo Fehler klar ersichtlic­h sind“) und WACCoach Heimo Pfeifenber­ger („Es gibt immer mehr fragwürdig­e Entscheidu­ngen, deshalb finde ich es gut, damit die Diskussion­en weniger und die Schiedsric­hter in Schutz genommen werden“).

Bereits 2012 hatte die IFAB der Einführung der Torlinient­echnologie zugestimmt. Erste Versuche für den Videobewei­s soll es ab nächster Saison in Holland, England und den USA geben. In Österreich wartet man ab. „Wenn es ein Ergebnis gibt, werden wir schauen, dass wir dabei sind“, sagt Sedlacek. Aufgeschlo­ssen: Robert Sedlacek

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