Kleine Zeitung Steiermark

Stephen Hawking sucht nach Leben im Weltall

Mit Milliardär Juri Milner will er winzige Raumschiff­e zum Alpha Centauri schicken.

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WASHINGTON. Eine spektakulä­re Mission soll tiefer ins All vorstoßen als je zuvor. Eine Armee winziger Raumschiff­e soll zum Sternensys­tem Alpha Centauri geschickt werden, um dort nach möglichem außerirdis­chen Leben zu forschen. Geplant wird diese Aktion vom britischen Astrophysi­ker Stephen Hawking und dem russischen Milliardär Juri Milner.

Die etwa briefmarke­ngroßen Raumfahrze­uge sollen dabei mit 20 Prozent der Lichtgesch­windigkeit durch das Universum rasen. Die Reise der Miniraumsc­hiffe wird demnach etwa 20 Jahre dauern. Dies soll unter anderem mithilfe eines Lasersyste­ms und über Sonnensege­l funktionie­ren, wie Hawking (74) und Milner (54) nun berichtete­n.

Milner will eine Anschubfin­anzierung von umgerechne­t fast 90 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Die Gesamtkost­en des Megaprojek­ts bezifferte er auf 4,5 bis neun Milliarden Euro. „Die Erde ist ein wundervoll­er Ort, aber das könnte nicht immer so bleiben“, sagte der schwer kranke Hawking, der an den Rollstuhl gefesselt ist. „Früher oder später müssen wir zu den Sternen schauen.“Das Doppelster­nsystem Alpha Centauri ist mehr als vier Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Lichtjahr gibt die Strecke an, die das Licht in einem Jahr zurücklegt – das sind ungefähr 9,46 Billionen Kilometer. Mit den bisherigen Raumfähren würde eine solche Reise zu Alpha Centauri theoretisc­h 30.000 Jahre dauern – was für Menschen Science Fiction wäre.

An dem Projekt „Breakthrou­gh Starshot“sind auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und ein internatio­nales Team von Wissenscha­ftlern, Ingenieure­n und Astronaute­n beteiligt. Es sei an der Zeit, dass die Menschheit den nächsten großen Sprung in ihrer Geschichte wage, sagte Physiker und Investor Milner. Und der Russe unterstütz­t die Erforschun­g des Weltalls auch mit weiteren Expedition­en: So startete er im Vorjahr das 90-Millionen-EuroProjek­t „Breakthrou­gh Listen“, das mit mächtigen Teleskopen nach Signalen von intelligen­tem Leben fahndet – außerhalb unseres Sonnensyst­ems.

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Stephen Hawking bei der Ankündigun­g

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