Wehren sich
Wird flächendeckende Inklusion so gemacht, dass alle Kinder profitieren, wäre das viel teurer als vorgesehen.“
ge Lehrerin findet Integration durchaus sinnvoll, für ihren Pflegesohn Leon sei das aber nicht denkbar. „Es wäre sinnlos, ihn in einer solchen Klasse zu haben. Er hat einen großen Pflegeaufwand und wird mehr gepflegt als beschult“, so Wallner. In einer Klasse mit fünf oder sechs Kindern sei er gut aufgehoben, in einer Klasse mit 25 Kindern nicht mehr.
In seiner jetzigen Schule, dem Hirtenkloster in Graz, bekomme Leon auch seine Therapien: Musiktherapie, Logopädie, Physio- Ilse Schmid, Landeselternverband therapie, auch ein Psychologe ist vor Ort und eine Krankenschwester, denn Leon wird sondiert. Das könne das Schulsystem nicht leisten.
Auch Alexandra Eibler teilt diesen Ansatz. Ihre Tochter Theresa (12) ist auf dem Entwicklungsstand eines acht Monate alten Kleinkinds. „Nicht jedes Kind kann und soll integriert werden“, sagt Eibler. „Was hat ein Kind von Integration, wenn es in Wahrheit stört?“– fragt sich die Mutter und befürchtet, dass Theresa aus der Klasse genommen und beim Spazieren oder in einem separaten Raum betreut werden würde. „Dann bleibt keine Integration mehr.“In den familiär geführten Sonderschulklassen könne auf die Bedürfnisse viel mehr eingegangen werden.
„Mein Sohn ginge in einer normalen Schule komplett unter“, fürchtet Alexandra Luegger. Andreas ist 14 und Autist. Versuche, ihn testweise in einer Integrationsklasse an seiner Schule unterzubringen, waren für den Buben eine enorme Belastung: „Die maximale Dauer, die Alexander in einer solchen Klasse erträgt, ist eine Stunde“, so Luegger. Der Lärm und die große Anzahl der Kinder seien für ihn unerträglich.