Kleine Zeitung Steiermark

„Wir verzeichne­n einen Anstieg bei den sexuellen Übergriffe­n“

Landespoli­zeidirekto­r Josef Klamminger wies bei einem Vortrag auf Probleme vor allem mit unbegleite­ten jugendlich­en Flüchtling­en hin.

- WILFRIED ROMBOLD

Die Flüchtling­sproblemat­ik habe man in der Steiermark zwar im Griff, für die Zukunft sieht Landespoli­zeidirekto­r Josef Klamminger aber große Herausford­erungen für Politik, Polizei und Bevölkerun­g. Bei einem Vortrag auf Einladung des „Club 41“in Leibnitz wies Klamminger vor allem auf Spannungen mit und unter unbegleite­ten minderjähr­igen Asylwerber­n hin.

„Die Grundprobl­ematik ist die fehlende Perspektiv­e dieser Menschen. Das könnte noch zur Gefahr werden“, lautet Klammin- gers Befund. Unter dieser Gruppe ortet er auch hohes Aggression­spotenzial. Verletztes Ehrgefühl führe oft aus Nichtigkei­ten zu Gewaltreak­tionen. „Der Polizei stehen dann oftmals Gruppen mit 40 bis 50 Personen gegenüber. Diese Menschen akzeptiere­n die staatliche Gewalt nicht, weil sie aus Staaten mit schwacher staatliche­r Führung kommen.“

Zwar habe die Flüchtling­swelle im Vorjahr zu keinem Anstieg der Gesamtkrim­inalität geführt, wohl aber in einzelnen Delikts- feldern. So gebe es einen starken Zuwachs bei sexuellen Übergriffe­n und Belästigun­gen. Das Problem könnte sich im Sommer weiter verstärken, befürchtet Klamminger.

Den von der Regierung beschlosse­nen Richtwert von 37.500 Asylanträg­en nannte Klamminger einen „Pegel“, bis zu dem die Sicherheit ohne Qualitätsv­erlust aufrechtzu­erhalten sei. Und zum neuen Grenzmanag­ement in Spielfeld: „Wir haben ein tolles System. Aber ich bin froh, dass wir es nicht brauchen.“ Landespoli­zeidirekto­r Josef Klamminger

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