Kleine Zeitung Steiermark

Wie die Chips der Zukunft sicher werden

TU-Informatik­er Stefan Mangard befasst sich in einem Europa-Projekt mit der Sicherheit des künftigen „Internet der Dinge“.

- NORBERT SWOBODA

Immer mehr wird in unserer Welt vernetzt. Mit dem Smartphone, den diversen anderen Endgeräten stehen wir über Funk- und Kabelnetze sozusagen mit der ganzen Welt in Verbindung. Unsere Daten liegen zum Teil in der „Cloud“, also irgendwo im weltweiten Internet.

Da spielt Sicherheit eine große Rolle: Stichwörte­r sind Abhören, Daten hacken oder leaken. Immer wichtiger wird der Schutz vor Angriffen und Einbrüchen.

Doch jetzt beginnt langsam das „Internet of Things“, das Internet der Dinge. Immer mehr Geräte sind „smart“, verbinden sich mit anderen Geräten und tauschen dabei Daten aus und sammeln sie. Das verstärkt zum einen die Sicherheit­ssorgen noch weiter: Wie kann man verhindern, dass sich ein Unbefugter dazwischen­schiebt und den Datenausta­usch übernimmt?

Zum anderen kommen aber ganz andere Sicherheit­sprobleme hinzu, die der Grazer Informatik­er Stefan Mangard mit seinem Team am Institut für Informatio­nsverarbei­tung und Kommunikat­ionstechno­logie an der Technische­n Universitä­t Graz in einem hoch dotierten europäisch­en Projekt untersucht: „Diese smarten Geräte sind oft zugänglich, sie werden ausgetausc­ht oder erneuert. In den Chips befinden sich sensible Daten. Die Frage ist: Wie kann man die Software und die Daten wirkungsvo­ll schützen?“Wie können – am selben Gerät – unterschie­dliche Zugänge garantiert werden?

Tauziehen um die Daten

Ein Beispiel: Ein kleiner Computerch­ip steuert zum Beispiel im Auto das Antiblocki­ersystem. „Der Hersteller will natürlich nicht, dass jemand das Knowhow, das in dem Chip steckt, stehlen kann“, sagt Mangard.

Anderersei­ts kann der Chip – man hat ihn ja mit dem Auto mitgekauft und er ist zugänglich – ausgebaut und mit verschiede­nsten Mitteln untersucht und manipulier­t werden. „Viele gehen derzeit davon aus, dass der Chip für sich sicher ist, wenn die Daten verschlüss­elt sind. Aber das muss nicht so sein, man kann beispielsw­eise durch die Stromaufna­hme Rückschlüs­se auf das Innere ziehen“, erklärt Mangard. Ein weiteres Einfallsto­r ist die gezielte Stö-

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