Schulen: Diese Regeln gelten
Was ist neu bei der Nachmittagsbetreuung? Brief an Schulen soll Klarheit bringen. Was Eltern wissen müssen.
Eine Frage sorgte unter Eltern von Schülern für viel Aufregung: Stimmt es, dass Kinder, die für die Nachmittagsbetreuung in einer städtischen Schule angemeldet werden, nicht vor 16 Uhr heimgehen dürfen – so wie es in der Anmeldung dazu heuer erstmals zu lesen ist? Deshalb lud Schulstadtrat Kurt Hohensinner diese Woche Vertreter von Eltern, Direktoren und Landesschulrat zum runden Tisch.
Das Ergebnis: Ein Brief an die Schulen, der sperrige Regelungen, wie sie Bund und Land vorgeben, in die Praxis an Grazer Schulen übersetzt. Wo gibt es
1.2.Spielraum, was ist fix? Die wichtigsten Punkte für Grazer Eltern: Anwesenheitspflicht bis 16 Uhr in der Nachmittagsbetreuung – ist das neu? Antwort: Nein. Die Anwesenheitspflicht wurde im „Betreuungsplan für ganztägige Schulen“im Juni 2015 vom Bildungsministerium erneut festgehalten, gilt aber bereits seit Jahren, auch wenn die gelebte Praxis an vielen Schulen anders aussieht. Heißt das, dass jedes Kind bis 16 Uhr bleiben muss? Antwort: Nein. Für die Lernzeit am Nachmittag, die in der Regel nicht länger als bis 15 Uhr dauert, besteht Anwesenheitspflicht. Im Freizeitteil entscheidet der Di-
3.rektor, ob ein Kind entschuldigt wird. Gründe dafür sind unter anderem: Sportkurse, Musikunterricht, Arztbesuche, Familienfeiern. Grundsätzlich gelten „weniger strenge Maßstäbe“als im Unterricht. Sein Kind täglich abzuholen, wann man will, ist laut Landesschulinspektor Hermann Zoller aber „nicht vertretbar“. Wer drängt darauf, dass die Anwesenheitspflicht nun ernster genommen wird? Warum? Antwort: Das ist keine Initiative der Stadt Graz. Das Bildungsministerium legt seit dem laufenden Schuljahr bundesweit einen besonderen Schwerpunkt darauf, die Qualität der Tagesbetreuung in Schulen zu heben. Das setzt
4.laut Ministerium voraus, dass alle Kinder bis mindestens 16 Uhr bleiben. Ilse Schmid, Chefin des Landesverbands der Elternvereine, spricht sich ebenfalls für eine Anwesenheitspflicht aus, um die Qualität der Betreuung zu steigern. Sie schlägt jedoch vor, für Volksschulen ein zusätzliches Modell einzuführen, das weniger lang dauert. Was können Eltern von der Tagesbetreuung erwarten? Antwort: In der Tagesbetreuung werden Aufgaben erledigt. Laut Zoller müssen Kinder mit Schwächen aber darüber hinaus gefördert werden. Für den Lern- und den Freizeitteil muss es ein pädagogisches Konzept geben.