Hype um eine Hightech-Münze
Ab heute ist in Deutschland eine Fünf-EuroMünze im Umlauf. Die Technologie ist global einzigartig. Auch dank einer Andritz-Tochter.
Experten preisen sie als „Sternstunde der Münzgeschichte“. Aufgrund des Ansturms musste die heute startende Ausgabe der Münzen sogar beschränkt werden. Ein Exemplar pro Person und Tag – mehr gibt’s vorerst nicht, hat die Deutsche Bundesbank verfügt. Eine spezielle Prägung ist sogar schon ausverkauft. Das alles wegen einer Euro-Münze – wie lässt sich das erklären? In Deutschland wird ab heute die Fünf-Euro-Münze „Planet Erde“in Umlauf gebracht. Die Sammlermünze gilt auch als gesetzliches Zahlungsmittel. Die Gesamtauflage liegt bei 2,25 Millionen Stück, 250.000 davon wurden in der Spezialedition „Spiegelglanz geprägt“, sie ist längst ausverkauft und nicht mehr zu haben.
Das Besondere an dieser Münze ist ihre Zusammensetzung, der eine achtjährige Entwicklungsarbeit zugrunde liegt und sie „optisch und technologisch zur Weltneuheit“macht, wie die Deutsche Bundesbank jubiliert. Es ist die weltweit erste Münze, die auch Plastikkomponenten enthält – und zwar einen blau leuchtenden, durchscheinenden Polymerring, der die Metalle innen und außen verbindet. Das ist nicht nur optisch außergewöhnlich, sondern macht die Münze auch sehr fälschungssicher.
Eine Schlüsselrolle in der Fertigung spielt der Pressenhersteller Schuler, Tochter des steirischen Technologiekonzerns Andritz. Schuler stellt nicht nur gigantische Pressen für große Karosserieteile her, sondern ist auch weltweit führender Anbieter von Prägepressen in der Münztechnik.
Steirisches Know-how
Wenn es um Werkstoffe für die Herstellung von Münzen geht, ist übrigens auch die Steiermark ein „Hotspot“. Weltweit arbeiten fast alle Münzprägestellen mit speziellem, extrem hartem Kaltarbeitsstahl, der von Böhler Edelstahl entwickelt und gefertigt wird. So werden neun von zehn Euro-Münzen mit steirischem Stahl geprägt.