Kleine Zeitung Steiermark

Gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme

Frei laufende Hunde: Haben die Jäger vorschnell reagiert? Unsere Leser sind geteilter Meinung.

- Johann Si l berschneid­er, Pirkhof Si g r i d Clavora, Wettmannst­ätten

Alle Jahre wieder liest man leider von Vorfällen, die allesamt von frei laufenden Hunden ausgelöst wurden. Frei laufende und unbeaufsic­htigte Hunde beunruhige­n und hetzen nicht nur Wild, sondern stellen auch für Kinder, Spaziergän­ger, Jogger und anderen Naturnutze­r eine Gefahr dar. Die Überzeugun­g von so manchem Hundebesit­zer, dass sein Hund nicht jage, geht leider an der Realität vorbei. Jeder Hund hat einen Jagdinstin­kt, der durch Kontakt mit Wildtieren ausgelöst werden kann. Selbst wenn der Hund „erfolglos“bei der Jagd war und nur „spielen“wollte, sorgt seine Anwesenhei­t für Stress und Todesangst bei den Wildtieren.

Es gibt auch nicht wenige Kinder bzw. Erwachsene, die durch unliebsame Erfahrunge­n mit unbeaufsic­htigten Hunden traumatisi­ert wurden und diese Ängste nie mehr loswerden. Was sagen die säumigen Hundehalte­r dann dem Kind bzw. dem Erwachse- nen? „Mein Hund war nur spazieren“, „das hat er noch nie getan“, „ich weiß auch nicht, wo mein Hund letzte Nacht war“. . . ?

In unserer Gesellscha­ft wird oft eine gegenseiti­ge Rücksichtn­ahme eingeforde­rt. Das bedeutet in diesem Fall, dass ein Hund immer an der Leine zu führen ist. Spaziergän­ger und Wanderer sollten den Mut aufbringen, uneinsicht­ige Hundehalte­r anzusprech­en bzw. frei laufende Hunde zu melden. Dass Hunde sicher verwahrt werden, ist nicht nur ein Wunsch der steirische­n Jägerschaf­t, sondern im steiermärk­ischen Landessich­erheitsges­etz verankert. Wenn man diesen Artikel liest, fragt man sich wirklich, was in so einem Jäger vorgeht. Der Landesjäge­rmeister warnt vor selektivem Tierschutz, aber was sollen diese Hunde auf der Straße gejagt haben? Es ist schon klar, dass auch Wildtiere geschützt werden müssen. Aber Jäger, die sich auch noch anmaßen, Tierschütz­er zu sein, veranstalt­en z. B. Jagden auf Murmeltier­e oder lassen von Helfern Felder einkreisen, damit sie dann auf Hasen, die es bei uns kaum mehr gibt, ballern können.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria