Kleine Zeitung Steiermark

Millionen Euro

Heftige Gewitter, Starkregen, jede Menge Blitze: Die jüngsten Wettererei­gnisse brachten große Schäden. Um diese künftig zu verhindern, investiert die öffentlich­e Hand Millionen.

- BARBARA KLUGER, THOMAS ROSSACHER

Der Klimawande­l ist bei uns längst angekommen – das scheinen zumindest die vielen und schweren Unwetter der vergangene­n Tage und Wochen in der Steiermark zu bestätigen.

Knapp 50 Liter Regen fielen am Sonntag pro Quadratmet­er allein in Andritz und im südoststei­rischen Kirchbach in der Steiermark. „Und das innerhalb von nur einer Stunde“, bestätigt Hannes Rieder von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie (Zamg). Das Ergebnis: Überschwem­mte Keller, überflutet­e Unterführu­ngen, auf Straßen gestürzte Bäume (wir berichtete­n). Die steirische­n Feuerwehre­n waren wegen der heftigen Regenfälle im Dauereinsa­tz. In Summe waren seit Freitag 234 Feuerwehre­n exakt 300 Mal im Einsatz, der stärkste Tag war der Samstag mit 98 Einsätzen zu den Alarmstich­wörtern „T01 – technische Hilfeleist­ung“, „T04 – Pumparbeit­en“und „T07 – Unwetter“.

Doppelt so viele Blitze

Ungewöhnli­ch ist es nicht, dass der Mai Gewitter bringt, doch im Vergleich zum Vorjahr hat es laut den Aufzeichnu­ngen des Wetterdien­stes Ubimet gut doppelt so oft geblitzt: Ganze 38.000 Blitze entluden sich über der Steiermark, 156.000 in ganz Österreich.

Zwar traten die heftigen Gewitter und der Starkregen der vergangene­n Tage nur punktuell auf. Doch wo sie niedergega­ngen sind, hinterließ­en sie Schäden. Diese seien, so Landesrat Hans Seitinger, vor allem auf die zu- nehmende Verbauung und auf veraltete Kanäle zurückzufü­hren (siehe Interview rechts). Weil die Böden das Wasser nicht mehr aufnehmen können, kommt es zu Überschwem­mungen. „In den letzten zehn Jahren wurden in der Steiermark rund 400 Millionen Euro in den Hochwasser­schutz investiert“, sagt Seitinger. Eine der wichtigste­n Maßnahmen sind Rückhalteb­ecken, über die das Wasser dosiert abfließen kann. „Dennoch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Natur unberechen­bar ist.“Ein weiterer wichtiger Ansatz sind Vorwarnsys­teme. In Kooperatio­n mit der TU Graz arbeitet das Land an einer App, die Grundstück­sbesitzer vor Hochwasser warnen soll.

Vorerst beruhigt sich das Wetter jedenfalls. „Erst am Donnerstag ist wieder mit heftigeren Gewittern zu rechnen“, so Hannes Rieder. „Heute und morgen dürfte es gewitterfr­ei bleiben.“

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria