Millionen Euro
Heftige Gewitter, Starkregen, jede Menge Blitze: Die jüngsten Wetterereignisse brachten große Schäden. Um diese künftig zu verhindern, investiert die öffentliche Hand Millionen.
Der Klimawandel ist bei uns längst angekommen – das scheinen zumindest die vielen und schweren Unwetter der vergangenen Tage und Wochen in der Steiermark zu bestätigen.
Knapp 50 Liter Regen fielen am Sonntag pro Quadratmeter allein in Andritz und im südoststeirischen Kirchbach in der Steiermark. „Und das innerhalb von nur einer Stunde“, bestätigt Hannes Rieder von der Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg). Das Ergebnis: Überschwemmte Keller, überflutete Unterführungen, auf Straßen gestürzte Bäume (wir berichteten). Die steirischen Feuerwehren waren wegen der heftigen Regenfälle im Dauereinsatz. In Summe waren seit Freitag 234 Feuerwehren exakt 300 Mal im Einsatz, der stärkste Tag war der Samstag mit 98 Einsätzen zu den Alarmstichwörtern „T01 – technische Hilfeleistung“, „T04 – Pumparbeiten“und „T07 – Unwetter“.
Doppelt so viele Blitze
Ungewöhnlich ist es nicht, dass der Mai Gewitter bringt, doch im Vergleich zum Vorjahr hat es laut den Aufzeichnungen des Wetterdienstes Ubimet gut doppelt so oft geblitzt: Ganze 38.000 Blitze entluden sich über der Steiermark, 156.000 in ganz Österreich.
Zwar traten die heftigen Gewitter und der Starkregen der vergangenen Tage nur punktuell auf. Doch wo sie niedergegangen sind, hinterließen sie Schäden. Diese seien, so Landesrat Hans Seitinger, vor allem auf die zu- nehmende Verbauung und auf veraltete Kanäle zurückzuführen (siehe Interview rechts). Weil die Böden das Wasser nicht mehr aufnehmen können, kommt es zu Überschwemmungen. „In den letzten zehn Jahren wurden in der Steiermark rund 400 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert“, sagt Seitinger. Eine der wichtigsten Maßnahmen sind Rückhaltebecken, über die das Wasser dosiert abfließen kann. „Dennoch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die Natur unberechenbar ist.“Ein weiterer wichtiger Ansatz sind Vorwarnsysteme. In Kooperation mit der TU Graz arbeitet das Land an einer App, die Grundstücksbesitzer vor Hochwasser warnen soll.
Vorerst beruhigt sich das Wetter jedenfalls. „Erst am Donnerstag ist wieder mit heftigeren Gewittern zu rechnen“, so Hannes Rieder. „Heute und morgen dürfte es gewitterfrei bleiben.“