Pack tritt Ende Juni als Bürgermeister ab
Nach heftigen Querelen kündigte Hartbergs Stadtchef Karl Pack gestern den Rücktritt an.
HARTBERG. Einen Paukenschlag setzte es gestern Nacht im Gemeinderat: VP-Bürgermeister Karl Pack kündigte nach zwölf Jahren im Amt seinen Rücktritt mit Ende des Monats an. Nicht einmal der engste Kreis hatte offenbar bis kurz vor der Sitzung etwas geahnt. „Ich habe es erst im Laufe des Nachmittags erfahren“, räumte VP-Klubobmann Marcus Martschitsch ein.
„Es reicht. Es ist nicht mehr lässig“, begründete Pack seinen Schritt im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Er habe viel ertragen müssen, meinte er in Anspielung auf die teils wilden politischen Kämpfe der vergangenen Jahre. Eigentlich habe er mit seinem Abgang bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses der laufenden Prüfung der Stadtfinanzen durch die Gemeinde- aufsicht warten wollen, doch damit sei nach aktueller Auskunft nicht vor Mitte September zu rechnen. Kalt erwischt hat Pack auch seinen roten Koalitionspartner. „Wir haben es nicht gewusst“, gestand SPKlubchef Kurt Massing.
Packs Nachfolger als Bürgermeister soll am 4. Juli gewählt werden. Vor Start der gestrigen Sitzung dürfte sich der VP-Klub bereits auf Martschitsch als Nachfolger verständigt haben. „Ja, ich will Bürgermeister werden“, sagte dieser zur Kleinen Zeitung. Obwohl der VP vier Dissidenten rund um den abgewählten Finanzstadtrat Ludwig Robitschko abhandengekommen sind, ist die Koalition mit 14 Stimmen aus eigener Kraft in der Lage, ein Stadtoberhaupt zu küren.