Jugend suchte Ideen für Europa
Beim European Youth Event in Straßburg debattierten Jugendliche über die Herausforderungen und die Zukunft Europas. Mit dabei waren auch Teilnehmer aus Kärnten und der Steiermark.
Das zweite European Youth Event (EYE) in Straßburg stand ganz im Zeichen der Gemeinschaft und Vielfalt. Das bestätigten eindrucksvoll rund 7500 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 30 Jahren aus 39 Staaten, die in das Europäische Parlament gekommen waren, um über die Zukunft Europas zu diskutieren. Bereits bei der Eröffnungsfeier, die, wie das gesamte EYE, unter dem Motto „Gemeinsam können wir etwas bewegen“stand, forderte Sylvie Guillaume, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Jugendliche auf, sich aktiv einzubringen: „Ihr habt die Möglichkeit zu zeigen, welches Europa ihr wirklich wollt.“Diesen Aufruf verstärkte wenig später Ulrike Lunacek (Grüne) bei einer Sit- zung im Plenarsaal des Parlaments, als sie die Ideen des jungen Publikums für ein besseres Europa lobte: „Ihr seid alle hergekommen, um Veränderungen, die wir brauchen, voranzutreiben.“Diesen innovativen Geist brauche Europa mehr denn je.
Zwei Tage lange widmeten sich die Teilnehmer in 150 Veranstaltungen wie Workshops, Gesprächsrunden und Vorträgen den aktuellen Herausforderungen des Kontinentes. Die anhaltende Flüchtlingskrise wurde ebenso thematisiert wie die hohe Jugendarbeitslosigkeit in einigen EU-Ländern oder die schwierige ökonomische Situation Europas. Aus Österreich waren rund 400 Jugendliche zum EYE angereist, die Steiermark war mit fünf Gruppen besonders stark vertreten. Eine davon, die HLW Sozialmanagement aus Graz, hatte mit 24 Schülerinnen die Reise nach Straßburg angetreten. „Es ist cool, einmal zu sehen, wo die EUPolitiker eigentlich arbeiten“, zeigte sich Kerstin Völker (17) aus Laßnitzthal beeindruckt.
Auch Norbert Bialek von der HAK Liezen findet, dass die Institution „eine gute Idee“ist, er würde sich aber bei gewissen Themen raschere Entscheidungen wünschen. Zur Stärkung der Sicherheit etwa kann er sich gut eine Europa-Armee vorstellen. gendliche für Europa zu sensibilisieren. „Zusammen sind wir stark – alleine kann ich nicht viel bewirken“, ist sie überzeugt.
Doch wie soll diese Sensibilisierung aussehen? „Durch gezielte Aufklärungsarbeit, die bereits in Schulen und Jugendzentren beginnt“, meint der Klagenfurter Mario El Shamy, der als Vertreter der Muslimischen Jugend Österreich nach Straßburg gekommen ist. Eine Methodik, der sich „Panthersie für Europa“angenommen hat. Die vom Land geförderte Organisation bietet seit Jahren kostenlose Workshops an, in denen Jugendlichen Europa vermittelt wird, wie Mitarbeiter Konrad Fellerer erklärt. Vom EYE zeigte sich Fellerer begeistert: „Die Veranstaltung bietet eine optimale Gelegenheit, Europa hautnah zu erleben.“
Aber reicht eine Fahrt nach Straßburg aus, um europäische Werte zu vermitteln? „Wir sehen die Jugendlichen als Multiplikatoren. Sie kommen voller Energie nach Hause und erzählen von ihren Erlebnissen – das bewegt etwas.“Zudem müsse der jüngeren Generation vermittelt werden, dass Europa mittlerweile ihre Lebenswelt sei und nicht mehr nur in Brüssel passiere. „Dieser Lernprozess tritt ein, wenn sich Leute aus verschiedenen Ländern treffen“, sagt Fellerer.