Expedition zu
Das kunsthaus muerz zeigt einmal mehr seine Zentripetalkraft für die Moderne. Nachzuhören beim Festival „Brücken“, nachzusehen bei der Ausstellung des Jahresmuseums.
„Der Ruf, ein Vorkämpfer für neue Musik zu sein, geht mir ja voraus“, schrieb uns Ernst Kovacic aus Breslau. Dort hatte er von 2007 bis 2014 das Orchester Leopoldinum geleitet und kuratierte nun wieder das Mehrspartenfestival „Leo“, das sich bis Sonntag im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Musik und Sport befasste.
Der gebürtige Kapfenberger kann so einen Satz getrost sagen, ohne jeglichen Verdacht, die eigene Schulter zu klopfen. Denn der 73-Jährige hat sich mit seiner unbegrenzten Entdeckerlust einerseits früh einen Fixplatz in der Oberliga der Sologeiger erspielt und ist andererseits auch als Dirigent, Lehrer und Impresario ein leidenschaftlicher Pionier der Moderne. So auch beim Festival „Brücken“, das vom kunsthaus muerz veranstaltet wird, stets Bögen zu anderen Künsten spannt und dem er seit 2008 seine ganz eigene Handschrift verleiht.
Kovacic verspricht auch für die heurige Ausgabe No. 10 „reizvolle Zugänge zur Klangwelt der neuen Musik“. Entsprechend dem Festivalnamen wolle man wieder „wirklich brückenbauend in die Bevölkerung hineinwirken; sie ist nicht Adressat unserer Bemühungen, sondern Mitgestalter“.
Den Beweis tritt man quer durch das hochkarätige, achtteilige Programm an, so zum Beispiel bei Hausmusik-Abenden junger Musiker in sechs Privathäusern