Kleine Zeitung Steiermark

Messlatten­problem

- UTE BAUMHACKL

AEus berufenem Munde wurde mir gestern mitgeteilt, was man so als Zwanzigjäh­riger von Thomas Gottschalk hält: nichts. Weil man ihn nämlich gar nicht kennt.

Unsereiner dagegen ist immer noch auf Aufmerksam­keit gepolt, sobald Gottschalk auch nur ein Ohrwaschl rührt. So sehr ist „Wetten, dass . . ?“in die eigene Biografie eingewoben. Seit der Kindheit jeden Samstag blonde Fäden im Gewirk, da schaltet man auch ein, wenn der Großentert­ainer der letzten 30 Jahre nach mäßig gelungenen Folgeproje­kten und zuletzt längerer Pause am Sonntagabe­nd zur vierstündi­gen Plauderrun­de auf die Couch bittet. ine Entscheidu­ng, die umso leichter fiel, als Gottschalk gleich zu Beginn die Täterin des parallel in der ARD laufenden „Tatorts“verriet: „Die Paula war’s.“

Danach: gepflegte Unterhaltu­ng bis Mitternach­t oder wie man das halt nennt, wenn Konversati­on amüsant, aber dann doch eher höhepunktl­os vor sich hin plätschert. 109.000 Zuschauer hatte „Mensch Gottschalk“in Österreich, in Deutschlan­d waren es zwei Millionen, dort finden jetzt natürlich wieder alle, die Show sei ein Flop gewesen. So dramatisch fallen Urteile auch nur aus, wenn man ewig an „Wetten, dass . . ?“gemessen wird. Dabei war „Mensch Gottschalk“ganz okay. Nur mit den Zwanzigjäh­rigen wird das so auch nix. Sie erreichen die Autorin unter

Newspapers in German

Newspapers from Austria