DATEN UND FAKTEN
bezuschusst werden. So wird das Risiko für alle Seiten kalkulierbarer. Das ist ein internationaler Trend. In den USA zahlt der Staat bereits 65 Prozent der Prämie, in China 80 Prozent. Kurt Weinberger, geb. 1961, ist seit 2002 Vorstand der österreichischen Hagelversicherung, bei der er seit 1993 beschäftigt ist. Davor war der promovierte Agrarökonom u. a. im Amt der oberösterreichischen Landesregierung und bei der EG-Kommission in Brüssel tätig. 80 Millionen Euro betrug die ausbezahlte Entschädigungssumme in Österreich im Jahr 2015 für Hagelund Dürreschäden. Die Hagelversicherung ist auch in Tschechien, der Slowakei, in Ungarn, Slowenien und Rumänien tätig. 20 Hektar Ackerfläche gehen in Österreich täglich verloren. 2,4 Hektar sind es in der Steiermark, 3,3 Hektar in Kärnten. WEINBERGER: Das kann es doch nicht sein, was wir unseren Kindern hinterlassen wollen. Unsere gemeinsame Verantwortung ist, geordnet die Räume zu entwickeln. Dieses gnadenlose Zubetonieren ist wesentliche Ursache dafür, dass die Überschwemmungsschäden massiv zunehmen. Klar: Boden, der zubetoniert ist, kann kein CO2 speichern, weil keine Pflanzen da sind. Damit nimmt die Erderwärmung dementsprechend zu. Das sind einfach fatale Fehlentwicklungen, die wir aus unserer Verantwortung heraus stark thematisieren. Man muss deshalb die Welt nicht neu erfinden, sondern jeder bei sich selbst beginnen.
Wie? WEINBERGER: Die Summe der Einzelteile ergibt immer das Ganze. Jeder kann zum eigenen Klimaschützer werden. Tag für Tag mit dem Einkaufskorb, indem man zu heimischen Lebensmitteln greift, die nicht um die halbe Welt gereist sind. Das ergibt eine mehrfache Dividende: Man leistet seinen Beitrag für die Umwelt, für das Klima und für die Wirtschaft zur Stärkung der Region.
Wie sagen Sie es Ihren Kindern? WEINBERGER: Indem ich das, was ich sage, vorzuleben versuche. Jeder kann sein Konsumverhalten korrigieren und mit gutem Beispiel vorangehen.