Kleine Zeitung Steiermark

Für fast 2300 Kinder

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der 33 „Alt-Wien“-Kindergärt­en und der Magistrats­abteilung MA 10 könnte wohl erst in allerletzt­er Minute erfolgen. Für heute haben Anwälte ein Treffen geplant.

Fördergeld für Ballettsch­ule

Der Vereinsver­antwortlic­he Richard Wenzel hatte am Mittwoch überrasche­nd wissen lassen, dass er sich nun doch dazu bereit erkläre, einen Vergleich einzugehen. Wenzel versichert­e, die vom Rathaus geforderte­n 6,6 Millionen Euro rückerstat­ten zu wol- len. Die MA 10 wirft dem Trägervere­in vor, Fördermitt­el in dieser Höhe zweckwidri­g verwendet zu haben – etwa für eine Ballettsch­ule, für den Bau eines Wohnhauses mit Kindergart­en im Erdgeschoß oder ein Feriencamp im Schloss Bad Aussee.

Fördergeld darf aber nur für „kindergart­entypische“Zwecke ausgegeben werden. Die MA 10 verhängte also einen Förderstop­p, worauf Wenzel androhte, alle Standorte mit Ende der Woche zu schließen. Die Stadt will das Fördergeld inklusive Zinsen bei Bedarf in Raten, aber innerhalb von höchstens fünf Jahren zurückerst­attet haben.

Proteste und Anzeige

„Wir sind in Sorge, wie die Einigung aussieht. Wie geht es mit ‚Alt-Wien‘ wirklich weiter?“, fragt sich Thomas Frizberg, der Initiator der gestrigen Demo. So hätten bereits zahlreiche Eltern in anderen Einrichtun­gen Plätze für Kinder gefunden, wo diese auch bleiben sollen, andere hätten Anmeldunge­n bei „Alt-Wien“zurückgezo­gen. Die Gewerkscha­ft lud für gestern Abend Mitarbeite­r zu einer Info-Veranstalt­ung ein.

Die Stadt wird die Standorte jedenfalls nicht übernehmen – bei fast allen betroffene­n Kindergärt­en ist Wenzel Immobilien­eigentümer. Während die MA 10 Wenzel in einer Anzeige Betrug und Förderungs­missbrauch zur Last legt, wollen ÖVP und FPÖ im Rathaus einen Sondergeme­inderatsau­sschuss beantragen.

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Betroffene Eltern und Kinder protestier­ten vor dem Wiener Rathaus

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