Reform ist nur ein Lüfterl
Jeder zweite Österreicher sieht sich trotz Steuerreform finanziell nicht bessergestellt. Der Handel spürt nur leichten Rückenwind.
Schneller als gedacht schwindet die Wirkung der Steuerreform. 52 Prozent der österreichischen Bevölkerung habe sie persönlich nichts gebracht, besagt eine Sudie des GfK-Instituts, das 1000 Österreicher zwischen 15 und 65 befragte. Acht von zehn sehen steigende Preise von Gütern des täglichen Bedarfs als Grund an. Zwar wird jetzt mehr Geld für den privaten Konsum ausgegeben. Doch spürt auch der Handel, dass der Effekt hinter den Erwartungen bleibt, wie Peter Buchmüller, Obmann der Sparte in der Wirtschaftskammer, nach den ersten sechs Monaten des Jahres zugibt.
„Der Handel verspürt leichten Rückenwind, ein Haucherl qua- 2005 si“, sagt Buchmüller zum nominellen Umsatzwachstum von 1,2 Prozent im ersten Halbjahr (real: 0,7 Prozent). Der Bruttoumsatz der Branche machte 32,8 Milliarden Euro aus. Auch Ernst Gittenberger von der KMU Forschung räumt ein: „Wir hätten uns einen stärkeren Boost erwartet.“Das Wifo prognostiziere zwar 3,1 Pro- 2007 2010 2013 zent höhere Konsumausgaben im heurigen Jahr, doch fließen sie nicht alle in den Einzelhandel, sondern auch in das Wohnen und Reisen. Und trotz Nullzinsen werde „in unsicheren Zeiten“auch gespart, gibt Buchmüller zu bedenken. „Wir sind nicht unzufrieden, es ist immerhin ein Plus.“Getragen wird das Wachstum 2015 2005 bis 2015 vom Lebensmitteleinzelhandel, der ein Drittel des Gesamtvolumens stellt und nominell um 2,0 Prozent zulegte. Auch für den Elektrohandel und den Baustoffhandel lief es gut, während etwa die Modebranche und der Sportartikelhandel – trotz FußballEM – enttäuschten. Die Margen im Handel sanken von 2,5 auf ma-