„Bin kein Trachtenträger“
Juergen Maurer über die Lederhose des Opas und die „Vorstadtweiber“.
SH E I M AT L E U C H T E N , eine Rolle als „Georg Schneider“in den „Vorstadtweibern“brachte ihm eine Romy-Nominierung ein. Erfolge bei Kritik und Publikum feiert Juergen Maurer (49) auch als Kommissar Vincent Ruiz in den ZDF-Verfilmungen der MichaelRobotham-Thriller („Neben der Spur“). Ab heute macht sich der gebürtige Klagenfurter mit Schauspielkollegin Katharina Straßer in vier Folgen auf die Suche nach „echten“Trachten.
Besitzen Sie selbst eine Tracht? JUERGEN MAURER: Ich besitze die Lederhose meines Opas, ein Erbstück. Die gibt es seit 100 Jahren in der Familie. Manchmal trage ich sie, wenn ich zum Beispiel mit den Kindern in Wien zum Kirchtag gehe. Aber sonst bin ich kein Trachtenträger.
Ein Kärntner Anzug käme Sie als Kärntner nicht infrage? MAURER: Das ist mir zu ideologisch belegt. Die Tracht wurde instrumentalisiert für xenophobe und sonstige politische Umtriebe und steht für etwas, das mir zutiefst zuwider ist.
Wo haben Sie sympathische Seiten der „echten Tracht“gefunden? MAURER: Wir haben zum Beispiel eine oberbayrische Blasmusik getroffen, das sind junge Leute, die weit weg sind vom Verdacht der Heimattümelei. Die sind auf der Suche nach einer urtümlichen Volksmusik und tragen dazu die für originäre Kleidung. Das hat SexAppeal, Charme und Witz. Das ist dann ein Zugang, den ich zutiefst gutheiße, denn man muss den Deppen das Feld ja nicht kampflos überlassen.
Ab Herbst wird wieder für die „Vorstadtweiber“gedreht. Kennen Sie schon erste Drehbücher? MAURER: Natürlich gibt es Bücher von den ersten Folgen. Wie es wird? Na, klass wird’s (lacht). Mehr darf ich nicht verraten.
Sie bleiben dem Cast als Georg jedenfalls erhalten? MAURER: Ja, wenn man Teil eines Casts ist wie bei diesem, bleibt man bei der Stange. Und die Dreharbeiten machen sehr viel Spaß.