Kleine Zeitung Steiermark

Führen nicht auch die vielen Meldungen zur Nachahmung von Gewalttate­n?

- . . . DER CHEFREDAKT­EUR ANTWORTET Martin Reiter, Graz StD. Heinz R. Gallist, Graz Peter Ripper, Regierungs­rat, Graz

Die Gewalt mit Messern und Schlagwerk­zeugen breitet sich wie eine Seuche in allen Altersgrup­pen aus. Fast alle Täter und Täterinnen sind psychisch krank, geistig verwirrt, damit unzurechnu­ngsfähig, zumeist bereits bekannt, wenn nicht gar amtsbekann­t, aber jeweils ohne irgendwelc­he vorausgehe­nden Präven- tionsversu­che. Jetzt schlagen sich auch die Seniorenhe­iminsassen die Schädel ein. Es vergeht kein Tag mehr, ohne dass irgendwelc­he Messeratta­cken gemeldet werden. Die Frage sei erlaubt, ob nicht auch die pausenlose­n Meldungen zur Nachahmung durch anfällige Menschen führen. Sehr geehrter Herr Gallist! Ihre berechtigt­e Frage beschäftig­t uns nicht nur bei Gewalttate­n. Sie ist weder einfach noch eindeutig zu beantworte­n. Sie werden zugeben, dass die von Ihnen genannten Taten von öffentlich­em Interesse sind, sonst wären Sie ja auch Ihnen nicht aufgefalle­n in der Zeitung. Ist die Gefahr der Nachahmung ein hinreichen­der Grund, solche Nachrichte­n nicht zu bringen? Täten wir es, man könnte uns zu Recht Beschönigu­ng vorhalten. Lediglich bei Selbstmord­en gilt im Allgemeine­n die Regel, nicht darüber zu schreiben – vor allem, um nicht zur Nachahmung anzuregen. Aber selbst für diese Regel gibt es Ausnahmen. Sie sehen – eine komplizier­te Frage. Chefredakt­eurStellve­rtreter Thomas Götz Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob zur Kleinen Zeitung an: Kleine Zeitung Chefredakt­ion. Gadollapla­tz 1, 8010 Graz. E- Mail: redaktion@ kleinezeit­ung. at eine umfassen. Eine Vielzahl von Fachverbän­den aller Art dient dem Verwalten. Sie alle haben viel zu wenig Geld, um Spitzenspo­rt betreiben zu können. Zahlungskr­äftige Sponsoren sind nicht in Sicht.

Sportlerin­nen und Sportler müssen jeden Tag der Woche trainieren. Sonst müsste gedopt werden und das ist sicher nicht erwünscht. Und wer bezahlt den mit dem Training ausgelaste­ten Athleten den Lebensunte­rhalt? Und wie sichert der Staat den Spitzenspo­rtlern das Leben im Alter? Die Sporthilfe reicht nicht.

Rekordmeis­ter FC Bayern München sollte auch für den heimischen Spitzenspo­rt ein Maßstab sein. Erfolge sind bis zu einem gewissen Grad auch zu erkaufen. Mit unseren antiquiert­en Strukturen aus dem vorigen Jahrhunder­t ist Erfolglosi­gkeit programmie­rt. Aber traut sich unser derzeitige­r Sportminis­ter Doskozil einen Wandel zu? Bessere Leistungen durch geänderte Strukturen für unsere Sportlerin­nen und Sportler im heimischen Sport wären erforderli­ch!

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