Kleine Zeitung Steiermark

Viele Väter

- PETER KLIMKEIT

Was es an den Leistungen des 25-Jährigen zu beachten gilt, ist seine turbulente Vergangenh­eit. „Ich habe rund ein Jahr kein Ligaspiel auf einem Niveau, das annähernd dem der Bundesliga entspricht, bestritten. In diesem Sommer war ich zu Beginn auch nicht im Trainingsb­etrieb, weil es nicht klar war, wohin mein Weg gehen wird“, erklärt der zuletzt zwei Jahre bei RB Leipzig und davor vier Jahre bei RB Salzburg unter Vertrag stehende Hierländer.

Früher nur eine Nummer

Warum er sich jetzt richtig wohlfühlt, ist schnell erklärt. „Vertrauen ist etwas sehr Schönes. Bei jenem Konzern, bei dem ich vorher tätig war, bist du nur eine Nummer im großen Kader. Wenn du nicht funktionie­rst, bist du schnell im Hintertref­fen“, sagt Hierländer klipp und klar. „Sturm ist wie eine kleine Familie, die voll zusammenhä­lt. Ich bin sehr froh, dass der gesamte Stab bei Sturm – von den Trainern über den Physiother­apeuten bis zum Arzt – hinter mir steht. Das Teamgefüge ist wirklich sehr gut. Der Schmäh rennt in der Truppe.“

Als Belohnung für die Tabellenfü­hrung müssen Hierländer und seine Teamkolleg­en erst am Mittwoch wieder trainieren. Dann gilt der Fokus bereits der Vorbereitu­ng auf das nächste Bundesliga-Spiel. Am 10. September gastiert Rapid in der Merkur-Arena. Trotz Tabellenfü­hrung bleibt Hierländer demütig: „Platz eins ist ein positiver Nebeneffek­t, aber wir brauchen keine großen Reden schwingen, nur weil wir nach sechs Runden oben stehen.“Nachsatz: „Mit Salzburg habe ich schon zwei Meistertit­el gewonnen und in der Europa League gespielt. Da will ich wieder hin.“ RAPID – SALZBURG 0:0

FDünf Siege, 15 Punkte, 14 Tore. Der SK Sturm startete katapultar­tig in die Saison, liegt nach sechs Runden an der Tabellensp­itze und eroberte sich die Sympathien der Anhänger zurück. Die Mannschaft zeigt Klasse, hat Profil, beweist Einsatzber­eitschaft und kann sich auch auf das (Spiel-)Glück des Tüchtigen verlassen.

Mit dem neuen Selbstvert­rauen stellt selbst ein Rückstand kein Problem dar. Schlechte Spielphase­n bedeuten nicht gleichsam Gegentreff­er.

Die Kaderzusam­menstellun­g der Geschäftsf­ührer Sport Gerhard Goldbrich und Günter Kreissl (alt und neu) sowie von Trainer Franco Foda ist gelungen. Der Umbau wurde vom Trainertea­m schnell und präzise vollzogen.

Das Resultat sind Vorstellun­gen, die zahlreiche Fans ins Stadion locken. Und selbst die Vorstandse­tage kann sich der Euphorie und dem Feiern auf dem Platz nicht entziehen. as war vor wenigen Wochen noch ganz anders. Da wurde im selben Klub die Krise ausgerufen, Fans stellten die lautstarke Unterstütz­ung ein und Sturm wurde von vielen nur noch aus der Ferne beäugt.

Mit dem Erfolg sind naturgemäß viele Väter zurückgeke­hrt. Sie alle haben ihren Teil am aktuellen Hoch beigetrage­n. Ganz klar! Wie sehr die Sturm-Familie mit den Erfolgen wirklich zusammenge­wachsen ist, wird die Zukunft zeigen. Denn es werden leider auch wieder schwierige­re Zeiten kommen. Sie erreichen den Autor unter

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