Viele Väter
Was es an den Leistungen des 25-Jährigen zu beachten gilt, ist seine turbulente Vergangenheit. „Ich habe rund ein Jahr kein Ligaspiel auf einem Niveau, das annähernd dem der Bundesliga entspricht, bestritten. In diesem Sommer war ich zu Beginn auch nicht im Trainingsbetrieb, weil es nicht klar war, wohin mein Weg gehen wird“, erklärt der zuletzt zwei Jahre bei RB Leipzig und davor vier Jahre bei RB Salzburg unter Vertrag stehende Hierländer.
Früher nur eine Nummer
Warum er sich jetzt richtig wohlfühlt, ist schnell erklärt. „Vertrauen ist etwas sehr Schönes. Bei jenem Konzern, bei dem ich vorher tätig war, bist du nur eine Nummer im großen Kader. Wenn du nicht funktionierst, bist du schnell im Hintertreffen“, sagt Hierländer klipp und klar. „Sturm ist wie eine kleine Familie, die voll zusammenhält. Ich bin sehr froh, dass der gesamte Stab bei Sturm – von den Trainern über den Physiotherapeuten bis zum Arzt – hinter mir steht. Das Teamgefüge ist wirklich sehr gut. Der Schmäh rennt in der Truppe.“
Als Belohnung für die Tabellenführung müssen Hierländer und seine Teamkollegen erst am Mittwoch wieder trainieren. Dann gilt der Fokus bereits der Vorbereitung auf das nächste Bundesliga-Spiel. Am 10. September gastiert Rapid in der Merkur-Arena. Trotz Tabellenführung bleibt Hierländer demütig: „Platz eins ist ein positiver Nebeneffekt, aber wir brauchen keine großen Reden schwingen, nur weil wir nach sechs Runden oben stehen.“Nachsatz: „Mit Salzburg habe ich schon zwei Meistertitel gewonnen und in der Europa League gespielt. Da will ich wieder hin.“ RAPID – SALZBURG 0:0
FDünf Siege, 15 Punkte, 14 Tore. Der SK Sturm startete katapultartig in die Saison, liegt nach sechs Runden an der Tabellenspitze und eroberte sich die Sympathien der Anhänger zurück. Die Mannschaft zeigt Klasse, hat Profil, beweist Einsatzbereitschaft und kann sich auch auf das (Spiel-)Glück des Tüchtigen verlassen.
Mit dem neuen Selbstvertrauen stellt selbst ein Rückstand kein Problem dar. Schlechte Spielphasen bedeuten nicht gleichsam Gegentreffer.
Die Kaderzusammenstellung der Geschäftsführer Sport Gerhard Goldbrich und Günter Kreissl (alt und neu) sowie von Trainer Franco Foda ist gelungen. Der Umbau wurde vom Trainerteam schnell und präzise vollzogen.
Das Resultat sind Vorstellungen, die zahlreiche Fans ins Stadion locken. Und selbst die Vorstandsetage kann sich der Euphorie und dem Feiern auf dem Platz nicht entziehen. as war vor wenigen Wochen noch ganz anders. Da wurde im selben Klub die Krise ausgerufen, Fans stellten die lautstarke Unterstützung ein und Sturm wurde von vielen nur noch aus der Ferne beäugt.
Mit dem Erfolg sind naturgemäß viele Väter zurückgekehrt. Sie alle haben ihren Teil am aktuellen Hoch beigetragen. Ganz klar! Wie sehr die Sturm-Familie mit den Erfolgen wirklich zusammengewachsen ist, wird die Zukunft zeigen. Denn es werden leider auch wieder schwierigere Zeiten kommen. Sie erreichen den Autor unter