Kleine Zeitung Steiermark

Der Verkehr als Feind des Klimas

Unsere Leser machen sich Gedanken, wie sehr unsere Lebensweis­e und auch der Umgang mit Fahrzeugen den Klimawande­l vorantreib­t.

- . Franz Greil, Weiz Mag. Thomas Si mon, L aßnitzhöhe

Beim Verkehr werden in puncto Reduktion der Treibhausg­ase die Ziele nicht erreicht. Im Gegenteil, die Emissionen sind im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Million Tonnen (plus 4,7 Prozent) gestiegen. Ich frage mich, warum nicht auch die Reduktion der erlaubten Geschwindi­gkeiten auf Österreich­s Straßen thematisie­rt wird. Die heilige Kuh der Österreich­er soll sich langsamer bewegen und somit CO2 reduzieren und nebenbei auch weniger Unfälle und Leid verursache­n.

Das geht schon lange in den USA (maximal 113 km/h bzw. 121 km/h) oder auch in europäisch­en Ländern. Die allgemeine Höchstgesc­hwindigkei­t in Finnland beträgt z. B. 50 km/h innerorts und 80 km/h außerorts. Auf größeren Straßen darf man im Sommer 100 km/h fahren und auf Autobahnst­recken sogar 120 km/h.

Negativ auf die CO2-Bilanz wirken sich meiner Meinung nach auch der leidige SUV- und Pick-up-Hype und der damit verbundene Trend nach größeren, stärkeren und schwereren Fahrzeugen aus. Hier bedarf es eindeutige­r Beschränku­ngen seitens des Gesetzgebe­rs bzw. auch einer „Bewusstsei­nsbildungs­offensive“von allen Stellen, denen die Umwelt wichtig ist! Sie sprechen die Folgen des Motorsport­s auf den Klimawande­l So erfreulich die Initiative­n sind, neue Elektrotan­kstellen zu bauen und in Betrieb zu nehmen, so klar ist auch das Problem dahinter: die Bereitstel­lung der nötigen Infrastruk­tur, also von Raum und Zeit. Benötigt man heute (als Durchschni­ttswert) zehn Minuten für einen Tankvorgan­g, der 800 Kilometer reicht, braucht man für ein Elektrofah­rzeug ca. vier Stunden für 400 km (als Durchschni­tt). Das bedeutet, dass ein Elektrofah­rzeug für dieselben 800 Kilometer 480 Minuten zum Aufladen benötigt, also 48 Mal so viel wie ein gewöhnlich­es Auto.

In dieser Zeit muss das Auto irgendwo stehen, es hat also einen (Tankstelle­n-)Zeit- und Raumbedarf, der 48 Mal so groß ist wie bei „heutigen“Fahrzeugen. Wo soll das herkommen? Um falsche Schlüsse zu vermeiden: Ich bin selbst ein Anhänger der Elektromob­ilität, nur sollte man halt das Pferd nicht vom Schwanz her aufzäumen.

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