Der Verkehr als Feind des Klimas
Unsere Leser machen sich Gedanken, wie sehr unsere Lebensweise und auch der Umgang mit Fahrzeugen den Klimawandel vorantreibt.
Beim Verkehr werden in puncto Reduktion der Treibhausgase die Ziele nicht erreicht. Im Gegenteil, die Emissionen sind im Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Million Tonnen (plus 4,7 Prozent) gestiegen. Ich frage mich, warum nicht auch die Reduktion der erlaubten Geschwindigkeiten auf Österreichs Straßen thematisiert wird. Die heilige Kuh der Österreicher soll sich langsamer bewegen und somit CO2 reduzieren und nebenbei auch weniger Unfälle und Leid verursachen.
Das geht schon lange in den USA (maximal 113 km/h bzw. 121 km/h) oder auch in europäischen Ländern. Die allgemeine Höchstgeschwindigkeit in Finnland beträgt z. B. 50 km/h innerorts und 80 km/h außerorts. Auf größeren Straßen darf man im Sommer 100 km/h fahren und auf Autobahnstrecken sogar 120 km/h.
Negativ auf die CO2-Bilanz wirken sich meiner Meinung nach auch der leidige SUV- und Pick-up-Hype und der damit verbundene Trend nach größeren, stärkeren und schwereren Fahrzeugen aus. Hier bedarf es eindeutiger Beschränkungen seitens des Gesetzgebers bzw. auch einer „Bewusstseinsbildungsoffensive“von allen Stellen, denen die Umwelt wichtig ist! Sie sprechen die Folgen des Motorsports auf den Klimawandel So erfreulich die Initiativen sind, neue Elektrotankstellen zu bauen und in Betrieb zu nehmen, so klar ist auch das Problem dahinter: die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur, also von Raum und Zeit. Benötigt man heute (als Durchschnittswert) zehn Minuten für einen Tankvorgang, der 800 Kilometer reicht, braucht man für ein Elektrofahrzeug ca. vier Stunden für 400 km (als Durchschnitt). Das bedeutet, dass ein Elektrofahrzeug für dieselben 800 Kilometer 480 Minuten zum Aufladen benötigt, also 48 Mal so viel wie ein gewöhnliches Auto.
In dieser Zeit muss das Auto irgendwo stehen, es hat also einen (Tankstellen-)Zeit- und Raumbedarf, der 48 Mal so groß ist wie bei „heutigen“Fahrzeugen. Wo soll das herkommen? Um falsche Schlüsse zu vermeiden: Ich bin selbst ein Anhänger der Elektromobilität, nur sollte man halt das Pferd nicht vom Schwanz her aufzäumen.