„Ein-Euro-Jobs sindAusbeutung“
Unsere Leser widersprechen der Ansicht, dass man mit Ein-Euro-Jobs Flüchtlinge besser integrieren könnte – aus verschiedenen Gründen.
Im Zusammenhang mit den sogenannten verpflichtenden Ein-Euro-Jobs für Asylberechtigte spricht Herbert Beiglböck sich für „einen erweiterten Arbeitsmarkt“aus, damit Menschen „an der Gesellschaft“teilhaben können. Diese Behauptung ist ein Widerspruch in sich: Niemand kann an der Gesellschaft teilhaben, wenn er mit einem Euro pro Stunde abgespeist wird. Für eine Teilhabe an der Gesellschaft benötigt man stets einen Mindestbetrag an Geld, der deutlich über dem „Lohn“von einem Euro pro Stunde liegt.
Bezahlung hat immer auch mit Wertschätzung zu tun. Ein-EuroJobs sind nichts als Ausbeutung; deutlicher kann man einem Men- schen kaum zeigen, wie wertlos man ihn einstuft. Wenn einem nach dem Leben getrachtet wird, klammert man sich an jeden Strohhalm, um nur nicht ins kriegserschütterte Heimatland zurückkehren zu müssen. So wird aber für ein sprichwörtliches Butterbrot „gemeinnützige Arbeit“verrichtet und der Faktor Arbeit weiter entwertet. Alle Arbeitsgebiete, die für Asylberechtigte vorgesehen sind, werden bereits voll und ganz abgedeckt. Die Vergabe dieser Ein-EuroJobs wäre ohne Verdrängung der etablierten Fachkräfte also unmöglich. Österreich hat die Europäische Menschenrechtskonvention unterzeichnet. Gemäß Artikel 4 sind Zwangs- und Pflichtarbeit verboten. Nicht nur ich, sondern viele aus meinem Freundeskreis haben am Sonntag mit großer Überraschung und Freude die ersten Seiten der Kleinen zum Thema Flüchtlinge und Integration gelesen. Endlich wurden die dadurch entstehenden Probleme beim Namen genannt, und zwar, ohne die Ideologien zu bedienen. Ihre Beiträge waren ein Plädoyer für den Hausverstand und sprechen zweifelsohne vielen Menschen aus der Seele. Ich finde es befremdlich, dass Jugendliche, die zwischen der 1. und 2. Bundespräsidentenstichwahl das Wahlalter erreicht haben, im Oktober nicht über den neuen Bundespräsidenten mitentscheiden dürfen. Die Welt hat sich inzwischen verändert, Tausende Stimmen von Menschen fallen weg, weil diese inzwischen verstorben sind. Meiner Ansicht nach müsste eine Anfechtung dieser fragwürdigen Entscheidung des Wahlausschlusses der jungen 16-Jährigen von Erfolg gekrönt sein.