38.000 Euro sind noch im Spendentopf
Zwei Drittel des Spendenfonds wurden ausbezahlt, jetzt gibt es wieder vermehrt Ansuchen.
GRAZ. Insgesamt sind 105.205 Euro auf dem von der Stadt Graz eingerichteten Spendenkonto für die Opfer der Amokfahrt eingegangen. 30 Prozent davon waren Privatspenden, 70 Prozent stammten von Firmen und Vereinen. „38.000 Euro haben wir noch“, legt Magistratsdirektor Martin Haidvogl die Zahlen offen. 85 Ansuchen wurden genehmigt und damit sei rund 50 Personen geholfen worden. Wichtig sei gewesen, möglichst unbürokratisch Hilfe zu leisten: wie etwa bei den 158 Therapiestunden, die direkt über das Spendenkonto rückvergütet wurden. Seit Prozessbeginn gebe es auch wieder verstärkt Ansuchen.
„Wir haben Fahrtkosten in der Höhe von 9000 Euro rückerstattet und Selbstbehalte, die nicht von der Versicherung gedeckt waren, in der Höhe von rund 6300 Euro übernommen“, so Haidvogl. Unter den bewilligten Ansuchen war auch die Übernahme einer Kaution. „Die Person war mehrfach traumatisiert und durch ihren Wohnort dauernd mit der Amokfahrt konfrontiert“, so Haidvogl.
„Pauschalzahlungen wurden an besonders Betroffene geleistet, die ihr gesamtes Leben umstellen mussten. Personen, wo auf einmal der Lebenspartner weg war oder das Studium nicht mehr fortgeführt werden konnte.“In allen Fällen sei geprüft worden, ob die Versicherung aufkomme: „Wir ben nur übernommen, was aus der Leistungsverpflichtung draußen war“, so Haidvogl.
Auch eine psychotherapeutische Gruppe für Betroffene der Amokfahrt wurde über den Fonds zur Hälfte finanziert, die zweite Hälfte übernahm die Wiener Städtische. „Die Gruppe ist sehr offen gehalten, Augenzeugen und Ersthelfer sind in der Regel auch sehr betroffen, nicht nur unmittelbar Betroffene oder Angehörige“, so Alexander Ortner vom Gewaltschutzzentrum, der die Gruppe leitet. Nach dem Prozess wird die Gruppe auch wieder weitergeführt. Erlebtes taucht wieder auf hadas