Draht zum Nachwuchs
klären, ob ihnen denn das örtliche Schwimmbad oder der Skaterplatz mehr am Herzen liegt. Das Bad wurde es schließlich, also wird dieses saniert.
Dass die jungen Steirer derart ernst genommen werden, überrascht diese nicht selten, schildert Daniela Köck. Sie ist die Geschäftsführerin von „beteiligung.st“, wo die Projekte abgewickelt werden. „Das Interesse der Gemeinden nimmt stetig zu“, freut sich die Organisatorin.
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Kommunen können „Kindergemeinde- und Jugendräte einrichten oder eine regelmäßige Politikwerkstatt veranstalten“sowie eine Beteiligungswerkstatt zu einem bestimmten Vorhaben einrichten, teilt man im Land mit. Die Fachstelle begleitet diese Projekte, 50 Prozent der Kosten übernimmt das Land.
Weniger Vandalismus
Da die „Gemeindepolitik die unmittelbare, naheliegende Ebene ist“, so Landesrätin Lackner, werde diese vorrangig unterstützt. Weitere Gründe: „Wenn die Jungen etwa in ein Sportprojekt ein- gebunden sind, achten sie darauf, dass kein Vandalismus passiert“, erzählen die Bürgermeister.
Außerdem würden beteiligte Jugendliche eher von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Natürlich sind solche Beteiligungsmodelle noch ein Versuch, die Abwanderung einzubremsen. Im Idealfall, so Bürgermeister Abl, kommen die Kinder von heute, wenn sie auch einmal in Graz studieren sollten, später mit ihren Familien in die Heimat zurück: „Denn dort werden die Kinder ernst genommen.“